Aus unterschiedlichen Blickwinkeln beschäftigen sich die Beiträge mit den frühen präödipalen
Störungen die sich im Kindes- und Jugendalter zeigen. Es kann als gesichert gelten dass diese
Störungen die aus frühen Störungen der Eltern-Kind-Interaktionen und Traumatisierungen
resultieren erhebliche Auswirkungen auf die psychische Entwicklung haben und nicht selten in
Persönlichkeitsstörungen münden sollte keine frühzeitige Intervention und Behandlung erfolgen.
Daher haben gerade bei diesen Störungen die Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie und die
Jugendhilfe eine große Bedeutung da sie frühzeitige Interventionen ermöglichen die eine
Persönlichkeitsstörung im Erwachsenenalter verhindern können. Allerdings rufen gerade diese
Störungen mit ihrer »systemsprengenden« Dynamik Hilflosigkeit Ohnmacht Wut und Angst in
denjenigen Helfern hervor die mit diesen Kindern arbeiten: Kinder- und
Jugendlichen-Psychotherapeuten Sozialarbeiter und Lehrer. Psychoanalytische Theorie und die
damit verbundenen psychodynamischen Behandlungsformen ermöglichen ein Verständnis dieser
törungen da die innere Not des Kindes in den Mittelpunkt gestellt wird und die daraus
resultierenden destruktiven Beziehungsgestaltungen als Ausdruck davon verstanden werden. Die
Beiträge widmen sich den ideengeschichtlichen und behandlungstechnischen Entwicklungen von
Frühstörungen innerhalb der psychoanalytischen Theorie der Bedeutung von traumatischen prä-
und perinatalen Erfahrungen den pathologischen Auswirkungen früher Verfehlungen zwischen
Objekt und ungeborenem Kind den Internalisierungsprozessen bei strukturell gestörten
aggressiv-dissozialen Kindern der besonderen Situation von Pflegekindern der
behandlungstechnischen Thematik des Aushaltens in der Behandlung von frühgestörten Kindern und
Jugendlichen.