Eine Familienchronik über deutsche Schatten und die Entlastung die in der Wahrheit liegt.
Ungers Großeltern stammen aus einem Teil Moldawiens früher Bessarabien genannt einer
deutschen Enklave in Russland. Die Winter waren von großer Härte geprägt in den eisigen
Nächten wurde der Hof immer wieder von Wölfen angegriffen. In einer solchen Nacht beginnt das
Buch für das Raymond Unger persönliche Erinnerungen Tonbandaufzeichnungen sowie Tagebücher
von Familienmitgliedern auswertete. Der angesehene Berliner Künstler malt großflächige
konfrontative Bilder und ist darüber hinaus als Therapeut tätig. Aufgrund seiner eigenen
intensiven Auseinandersetzung mit seiner Familiengeschichte und den Kriegstraumata seiner
Eltern hat er es gewagt das Schicksal der Kriegsenkel in erzählender Form zu verarbeiten und
damit seinen Lesern einen Spiegel für die eigene Reflexion anzubieten. In der
literarisch-psychologischen glänzend erzählten Chronik seiner Familie verflechten sich in
beklemmender Weise große deutsche Themen des 20. Jahrhunderts. Ein psychologisch
differenzierter Blick in die Schatten deutscher Geschichte und auf die Kraft die aus der
ungeschönten Konfrontation mit der Wahrheit erwächst. Die Heimat der Wölfe hilft das zu
verstehen worüber in den Familien nicht gesprochen wurde und wonach man heute kaum noch fragen
kann da es bald keine Menschen mehr gibt die die Schrecken des Zweiten Weltkriegs Flucht und
Vertreibung selbst erlebt haben. Als Sachbuch in Romanform zeigt es auf wie die Generation der
Kriegskinder traumatisiert wurde und dadurch ihren eigenen Kindern häufig nur verschlossen
körperlich und seelisch unnahbar und wenig empathisch begegnen konnte.