Axel Block schließt mit seinem Buch eine wichtige Lücke und inspiriert hoffentlich weitere
Forschungen.Jury-Begründung zum Willy Haas-Preis 2020.Der Film der Weimarer Republik hat einen
großen Einfluss auf die Filmgeschichte ausgeübt. International anerkannt sind bis heute
besonders die bildgestalterischen Meisterleistungen dieser Jahre.Die Sprache der bewegten
Bilder emanzipierte sich im Film der Weimarer Republik von den tradierten Formen der
Bildgestaltung aus Malerei und Fotografie und auch die Spannung zwischen visueller Gestaltung
und erzählerischer Dramaturgie zwischen Kamera und Regiearbeit beflügelte beide Seiten zu
Innovation und Kreativität. Der Filmhistoriker Paul Rotha vertrat gar die These dass jedes
fotografische Mittel das die dramatische Kraft der Einstellung unterstützt seinen Ursprung in
den Filmstudios der Weimarer Republik hat. Allerdings wurde bis heute nie genau analysiert wie
die Wirkung und Aussagekraft dieser Bilder handwerklich und künstlerisch hergestellt wurde und
wie die sich rasant entwickelnde Filmtechnik zu immer neuen bildsprachlichen Experimenten
führte.Anhand von neun Filmausschnitten diskutiert Axel Block die Frage welchen Einfluss
Kameramänner wie Karl Freund Carl Hoffmann Rudolph Maté Günther Rittau und Fritz Arno Wagner
auf den Film der Weimarer Republik ausübten und wie dabei die Zusammenarbeit mit den
Regisseuren funktionierte. In den Blick kommen dabei nicht nur mehrere Filme Fritz Langs
darunter Dr. Mabuse der Spieler (1921 22) Metropolis (1925 26) und M - Eine Stadt sucht einen
Mörder (1931) sondern auch weitere Klassiker wie F. W. Murnaus Der letzte Mann (1924) G. W.
Pabsts Die Liebe der Jeanne Ney (1927) und Joseph von Sternbergs Der blaue Engel (1929 30).
Abgerundet werden die Analysen mit ihrem Fokus auf Bildgestaltung Bewegung Lichtführung und
Korrespondenz zur Inszenierung und Dramaturgie mit einem umfangreichen Glossar in dem
zahlreiche Fachausdrücke und handwerkliches Grundwissen erläutert werden.