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Im Zuge der Industrialisierung wuchsen die Städte im frühen 19. Jahrhundert rapide an gegen
Ende des Jahrhunderts sogar explosionsartig. Der Oberhofbaudirektor Georg Ludwig Friedrich
Laves (1788-1864) hatte im Königreich Hannover das Planungsgeschehen steuernde Baukommissionen
eingeführt und konnte bis 1864 die Stadtentwicklung beeinflussen. Er sah sich mit erheblichen
Widerständen der Stadt Hannover konfrontiert setzte aber städtebauliche Maßstäbe durch die
Planung der Ernst-August-Stadt und des Steinthorfeldes. Als Reaktion auf soziale und
gesundheitliche Missstände des Städtebaus insbesondere in Berlin versuchten Architekten
Ingenieure und Politiker ab ca. 1876 Einfluss auf die Stadtentwicklung und politische
Rahmenbedingungen zu nehmen. Erste Ansätze für eine räumliche Entwicklung des Gemeinwesens und
das Freihalten von großen Freiflächen sind ab 1850 auch in Dresden zu verzeichnen. Andere
Städte unterstützten im Wesentlichen die Interessen von Grundstücksbesitzern. So wurden in
Hannover erst 20 Jahre nach Laves' Tod und nach Überwinden einer am Grundbesitz orientierten
Stadtpolitik Planungen für die Gesamtstadt auf den Weg gebracht und an seine Aktivitäten
angeknüpft. Die neue Disziplin der Stadtplanung sah ab den 1890er-Jahren ihre Aufgabe darin zu
hohe Grundstücksausnutzung zu begrenzen Stadterweiterungen zu ermöglichen Genossenschaften zu
fördern und für Infrastruktur und Freiflächen zu sorgen. Dresden kann als erste Stadt
bezeichnet werden die über eine kompetente Stadtplanung verfügte und die gemeinsam mit einer
Aufsichtsbehörde grundlegende Planungsprinzipien verfolgte (Öffentlichkeitsbeteiligung
Offenlage von Plänen Trennung von Gewerbegebieten und Wohnstandorten). Die Stadtentwicklung
Münchens und Hannovers ist ab 1890 von den Ideen des künstlerischen Städtebaus nach Camillo
Sitte beeinflusst worden beide haben weitere bedeutsame Aufgaben erstmals wahr - genommen
(Umlegung von Grundstücken Definition von erhaltenswerten Gebäuden Planungswertausgleich und
Abtretung von Grundstücken für Freiflächen). Eckhard Bock vergleicht erstmals die frühe
Planungstätigkeit der Städte München Hannover und Dresden untereinander. Die später förmlich
definierte städtische Planungshoheit wurde in ganz unterschiedlicher Weise wahrgenommen. Die
Gestaltung von Stadterweiterungen und andere Planungsaufgaben wie die Wohnraumversorgung wurden
- allerdings ohne konsistente rechtliche Grundlagen - in Angriff genommen. Allein in Dresden
kann man von der bewussten Trennung von einer rein an der Gefahrenabwehr orientierten
Bauaufsicht und einer über dieser angeordneten unter der Fachaufsicht von Landesbehörden
stehenden städtischen Planungsbehörde sprechen. Erst diese in Sachsen gedanklich und praktisch
vollzogene Trennung führte dann allerdings erst im Jahr 1960 zu der heute bekannten durch
Städte und Gemeinden selbstständig wahrzunehmenden Planungshoheit und damit zur
institutionalisierten Stadtplanung
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