Der Zweite Weltkrieg hat mit seinen KZs und der Schoa die Zivilisation industriell auszurotten
begonnen. In dieser Zeit sich hinzustellen und über das kulturelle Problem der Slowenität
nachzudenken wie dies Josip Vidmar schon 1932 tat und sich den Zwängen der Assimilation und
dem Verzicht auf eigene Kulturalität zu widersetzen war nicht nur mutig es hat auch die
Grundlagen geebnet auf denen die antifaschistische Widerstandsbewegung gegen das Hitler-Regime
erfolgreich werden konnte indem Achtung und Würde jeder einzelnen Kultur und Sprache
unabhängig von Größe und Staatlichkeit erstmals nicht nur postuliert wurde vielmehr sich auch
manifestierte. Es ist darum auch kein Zufall dass sich Josip Vidmar unter den Mitbegründern
der slowenischen Befreiungsfront (OF) befindet. Viele der darin gewonnenen Erfahrungen wurden
zur Grundlage der späteren Blockfreien Bewegung. Es überrascht auch nicht dass Josip Vidmar
nach Jahrzehnten der innerjugoslawischen Verknöcherung der 1981 in Klagenfurt Celovec
formulierten Idee des gemeinsamen oder einheitlichen Kulturraumes viel abgewinnen konnte.
Erstmals in der Geschichte wird die Frage der Kulturalität nicht als nationale und territoriale
Frage gestellt sondern als geistige und seelische die ohne Verschiebung von Grenzen
Verrückung und Zwangs- oder Freiwilligenassimilation ein friedliches Zusammenleben ermöglicht
und den in Bewegung kommenden Menschen eine friedliche alle Sprachen und Kulturen achtende
Perspektive eröffnete. All das sind Gründe warum wir uns entschlossen haben dieses Buch zum
Wiederlesen vorzulegen.