Es heißt wir leben im Spiegel des Anderen. Fremdes erscheint uns häufig bedrohlich. Wie können
wir es schaffen uns anderen Weltbildern zu öffnen ohne dabei die eigene Identität
preiszugeben? Die Ausgrenzung des Anderen - oder schlichtweg anderer Personen - lässt sich auch
heute noch auf Geschlechterdifferenz sexuelle Identität oder die äußeren Merkmale von Menschen
verschiedener Abstammung zurückführen. Dabei wirken oft kulturelle Konstrukte nach die diese
Anderen in starren Rollenbildern fixieren. Die zum breit gefächerten Topos Fremde ausgewählten
Werke aus der Fotosammlung der Museen der Stadt Linz sowie aus Privatbesitz spannen
raumgreifende Dialoge. Wir versuchen anhand der ausgewählten Werke Brücken in vergangene Zeiten
und ferne Kulturen zu schlagen und geläufige Stereotypen der Abwertung und Ausgrenzung sozialer
Gruppen bewusst zu machen. Dabei kommen Begriffe wie Othering Orientalismus Kolonialismus
Marginalisierung und Klassismus zur Anwendung. [Diese Publikation erscheint anlässlich der
Ausstellung Fremde - Fotografien über den künstlerischen Zugang zum Anderen im Lentos
Kunstmuseum Linz 6.10.2023 - 4.2.2024.]