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Fahrradbremsen
Gibt es Vorschriften, die zu beachten sind
Ob man nun den Berg herunter rasen, die gerade Stra?e entlang radeln oder im Stra?enverkehr mitmischen möchte - anhalten muss man mit dem Fahrrad immer irgendwann. Dazu dienen die Fahrradbremsen, die vor allem auch für die Sicherheit des Radlers und anderer Verkehrsteilnehmer wie Gleichgesinnten und Fu?gängern sorgen sollen. Da wundert es nicht, dass sie zu den wichtigsten Bauteilen eines Drahtesels gehören.
Welche Bremstypen und systeme werden unterschieden
Da die Fahrradbremsen zu den wichtigsten Sicherheitsmerkmalen zählen, wird ihre Verwendung vorschriftsmä?ig in der StVO geregelt. So müssen auf Deutschlands Stra?en die Fahrräder mit 2 unabhängigen Bremsen versehen sein, wobei hier nicht weiter definiert wird, um welche Art von Bremsen es sich dabei handeln soll. Fakt ist, dass es eine Bremsvorrichtung für das Vorder- und eine für das Hinterrad geben muss. Der Hintergrund hierfür ist, dass so immer eine funktionstüchtige Bremse vorhanden ist, wenn eine ausfallen sollte - so die Theorie. Allerdings müssen Fahrräder nicht regelmä?ig vorgeführt werden wie Autos beim T?V. An die gesetzlichen Gegebenheiten müssen sich Radfahrer dennoch halten, denn wer mit unzureichender Ausstattung erwischt wird, muss zahlen.
Wofür eignen sich bestimmte Fahrradbremsen am besten
Ganz allgemein werden Hand- und Fu?bremsen unterschieden. Handbremsen müssen so montiert werden, dass sie ohne Probleme und in jeder Fahrposition betätigt werden können. Man muss diese Modelle nachstellen können, um Abnutzungen der Bremsklötze auszugleichen und die geforderte Bremswirkung weiterhin zu erzielen. Handbremsen werden in verschiedene Typen unterteilt. Dazu zählen beispielsweise die Felgen- und Scheibenbremsen. Erstere werden per Bremshebel bedient und wirken per Seilzug. Dadurch werden 2 Bremsklötze seitlich an die Felgen-Flanken gepresst und somit die Fahrt verlangsamt. Nachteilig ist, dass die Bremswirkung bei dieser Art stark von den Wetterbedingungen beeinflusst werden kann. So kommt es zu verminderter Wirkung bei Schnee, Regen oder auch Schmutz. Die Bremsklötze sollten immer richtig eingestellt werden, um die optimale Funktionalität zu gewährleisten. Das hei?t, dass die Bremsklötze in nicht betriebener Stellung stets in gleicher Entfernung von der Felge stehen sollten - mit möglichst geringem Abstand, der 2 mm nicht überschreiten sollte - und beim eigentlichen Bremsvorgang mit ihrer vollen Reibfläche an der Felge anliegen. Da die Bremsflächen bei Inbetriebnahme leicht nach oben gezogen werden, stehen sie in der Ruhestellung deshalb etwas nach unten, wenn man von der Seite auf das Rad schaut. Bekannte Beispiele der Felgenbremsen sind die Cantilever- und V-Modelle, die ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Sie funktionieren nur, wenn die Bremsbeläge zu der Bremse und den Felgen passt. Das gilt es auf jeden Fall zu beachten, wenn man die Beläge austauschen muss. Das Reparieren oder Austauschen einer Felgenbremse ist durchaus machbar - auch für den Laien. Die V-Bremsen haben sich gegenüber den anderen Arten von Felgenbremsen weitestgehend durchgesetzt - au?er bei den Rennrädern. Das Bremsverhalten dieser Modelle ist linear. Das bedeutet, dass die Bremskraft bei Betätigung der Bremse gleichmä?ig zunimmt.
Die wichtigsten Hersteller im ?berblick
Neben den eben beschriebenen mechanischen Felgenbremsen gibt es auch die hydraulisch betriebenen. Hier müssen die Bremszüge nicht ausgetauscht werden und ein spezielles Hydrauliköl ist dafür zuständig, die Bremsbelege an die Felge zu pressen. Da man Flüssigkeiten nicht zusammendrücken kann, wird durch Druck des Geberkolbens das Hydrauliköl weitergeschoben und betätigt so das andere Ende der Leitung - den Bremskolben nämlich. Hydrauliköl muss nach einem Zeitraum von 2 Jahren erneuert oder ausgetauscht werden, um die Funktionalität der Bremse zu gewährleisten. Es gibt aber auch hydraulische Bremssysteme, die mit Mineralöl funktionieren. Dort kann der Wartungszeitraum erheblich grö?er sein. Man beachte, dass Systeme, die mit Hydrauliköl betrieben werden, nicht mit Mineralöl aufgefüllt werden dürfen - und umgekehrt - da es so zu Schäden an der Dichtung und Ausfällen der Bremstätigkeit kommen kann. Vorteile der hydraulisch betriebenen Felgenbremsen ergeben sich daraus, dass der Kraftverlust durch Reibung gering ist und man die Bremskraft gut dosieren kann. Au?erdem sind diese Modelle sehr günstig, da sie wartungsarm sind und die Bremskraft nicht von den Witterungsbedingungen abhängig ist.
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Bremssattel
Scheibenbremsen verfügen über einen sogenannten Bremssattel, der die Bremsbeläge über der Bremsscheibe zuspannt. Dabei gibt es mit dem schwimmend gelagerten Bremssattel und dem Festsattel zwei unterschiedliche Bauweisen. Beim Festsattel werden die beiden Beläge durch je einen Hubkolben gegen die Scheibe gedrückt. Bei schwimmend gelagerten Bremssätteln ist nur noch auf einer Seite ein oder mehrere Nehmerkolben, der den einen Belag an die Scheibe drückt und gleichzeitig den anderen an diese zieht. Dieser Bremssatteltyp ist dann von Vorteil, wenn man auf einer Seite nur wenig Platz hat. Der Nachteil ist die Neigung zu Schleifgeräuschen und die schwerere Einstellbarkeit der Beläge.
Dual Pivot
Dual Pivot ist die Bezeichnung für Rennradbremsen mit zwei Gelenken. Bei diesen Zweigelenkbremsen ist nur ein Bremsarm am zentralen Befestigungspunkt über der Laufradmitte angebracht. Der zweite Arm ist an dem anderen befestigt. Gegenüber Eingelenkbremsen sind die Zweigelenkbremsen zwar etwas schwerer, bieten dafür aber eine höhere Bremskraft.
U-Brake
Die sogenannte U-Brake ist eine Mittelzugbremse, die sich besonders in den 1980er Jahren grö?ter Beliebtheit erfreute. Dieser Bremstyp weist zwei Aufhängungspunkte auf, die jeweils oberhalb der Felge vorzufinden sind. Die U-Brakes besitzen gegenüber den Cantileverbremsen und V-Brakes eine schlechtere Bremsleistung und Einstellbarkeit.
V-Brake
V-Brake ist ein Markenname des japanischen Herstellers Shimano für dessen Direktzugbremse, die über einen seitlich herausgeführten Seilzug verfügt, der wiederum durch ein Rohrwinkel geführt wird. Die zwei Arme einer V-Brake sind dabei wesentlich länger als die herkömmlicher Cantileverbremsen. Die Bezeichnung V-Brake wird umgangssprachlich auch für Bremsen desselben Typs anderer Produzenten verwendet. V-Brakes sind marktbeherrschend, da sie eine höhere Bremskraft als andere mechanische Felgenbremsen bieten.