»Jeder Mensch sehnt sich nach Frieden« sagt Bruder Alois der Prior der Ordensgemeinschaft von
Taizé. In einer von Kriegen Terror und Hunger bestimmten Welt kann die einzigartige Musik von
Taizé den Zuhörern helfen ein Gefühl innerer Ruhe und geistiger Inspiration zu finden. Taizé -
Music of Unity and Peace ist das erste Projekt der Gemeinschaft mit einem großen Label. Die
Stücke geben den einladenden beruhigenden Klang der Stimmen der internationalen Pilger wieder
die sich regelmäßig in Taizé inmitten der Wiesen und Wälder Burgunds einfinden.Heute umfasst
die Gemeinschaft von Taizé etwa 100 Brüder verschiedener christlicher Konfessionen aus 30
Ländern. 2015 feiert Taizé sein 75-jähriges Bestehen. In all den Jahrzehnten in denen es als
Refugium und beliebtes Pilgerziel besonders junger Menschen gewachsen ist entwickelte sich -
wie von selbst - auch eine eigene Musik. Anna Barry die Produzentin dieser Aufnahmen erklärt:
»Die hier eingespielten Stücke sind schlichte einfache eindringliche Gesänge die häufig von
der Gemeinde gesungen werden. Das heißt von den Menschen die sich in Taizé zu den gemeinsamen
Gebeten versammeln und von den Brüdern die hier leben und in dieser Gemeinschaft arbeiten
die ihr Zuhause ist.«Es gibt zusätzliche Instrumentalbegleitung von Musikern die ebenfalls
regelmäßig in Taizé zu Gast sind etwa die bemerkenswerten Beiträge von Meta Skok (Gitarre)
Jessica Colliander (Cello) und Sara Zetterqvist Tilander (Oboe). Die wahre Kraft der Stücke
liegt jedoch in den vereinten Singstimmen. In ihnen spiegelt sich der Gemeinschaftsgeist der
die Bewohner und Besucher in der magischen Umgebung von Taizé gleichermaßen erfüllt.»Bei
unseren Aufnahmen gab es Sänger aus der ganzen Welt große Gruppen aus Slowenien aus Schweden
buchstäblich von überall her« sagt Anna Barry. »Es gibt eine Kerngruppe von regelmäßigen
Taizé-Besuchern mit sehr guten Stimmen. Sie sind den Brüdern bekannt und wurden sozusagen
eingeladen. Auf dem Album sind aber auch Lieder mit der ganzen Gemeinschaft mit dem gesamten
Ensemble von seinerzeit 2500 Menschen. Wir wollten diesen außerwöhnlichen Klang und diese
Stimmung einfangen.«Die Stücke werden auf Lateinisch Deutsch Französisch Italienisch und
Englisch gesungen sie reflektieren die internationale Herkunft der Taizé-Pilger. Mit der
feierlichen Litanei Gospodi pomiluj (der Titel ist eine kirchenslawische Übersetzung von »Kyrie
eleison«) gibt es sogar einen Abstecher zu den orthodoxen Kirchen Osteuropas. Aber du weißt
ähnelt einem deutschen Weihnachtslied während der forsche schnelle Walzertakt des Laudate
Dominum ohne Weiteres ein Popsong werden könnte. Manche Stücke sind wie Kirchenlieder etwa Let
All Who Are Thirsty andere erinnern an Bach-Choräle (etwa Bleibet hier oder Ubi caritas beide
vom vollständigen Riesenensemble gesungen). Le Verbe s'est fait chair ist dagegen ein
ergreifend einfaches Arrangement das nur von den in Taizé ansässigen Brüdern und Pierre
Perdigon an der Orgel vorgetragen wird.»Musik war immer sehr wichtig für die Gemeinschaft«
sagt Bruder Alois. »Als ich als junger Mann Anfang der 70er-Jahre erstmals hierherkam war ich
erstaunt über den Gesang. Und darüber dass das Gebet überwiegend aus Singen bestand und etwas
sehr Dynamisches war.«Taizé wurde 1940 von Bruder Roger gegründet der aus der Schweiz stammte
- 2015 wäre er 100 Jahre alt geworden - und zwar als sicherer Hort für Flüchtlinge während der
deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg. Nach dem Krieg schlossen sich Brüder verschiedener
christlicher Konfessionen der Gemeinschaft an und in den 60er-Jahren stellten die Brüder fest
dass Taizé immer mehr junge Menschen anzog. »Das ist wundervoll« erklärt Bruder Alois »denn
der Glaube kann junge Menschen inspirieren. Junge Menschen suchen nach einem Sinn in ihrem
Leben und sie lieben die internationalen Begegnungen hier.« In einer Zeit in der soziale
Interaktion für viele Menschen darin besteht Tweets oder E-Mails zu senden betont Taizé den
Wert einer sinnhaltigen Kommunikation von Angesicht zu Angesicht.»Die meisten Menschen hier
sind zwischen 17 und 28 Jahre alt sie gehen herum und sprechen miteinander und es gibt hier
kein einziges Handy« sagt Anna Barry. »Es ist eine Gruppe in sich mit einer eigenen Identität
mit sehr intensiven Überzeugungen und Engagement für Gemeinschaft und Frieden.«»Die jungen
Menschen die hierherkommen lesen die Bibel und sprechen über ihr Leben und fragen sich was
es bedeutet an Gott zu glauben« ergänzt Bruder Alois. »Wichtig ist hier vor allem das Leben
in der Gemeinschaft. Es ist nicht einfach ein Kongress auf dem wir etwas lernen sondern es
geht darum das Leben miteinander zu teilen.Bruder Roger erkannte die verwandelnde Kraft von
Gebet und Gesang: »Nichts führt in innigere Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott als ein
ruhiges gemeinsames Gebet das seine höchste Entfaltung in lang anhaltenden Gesängen findet
die danach wenn man wieder allein ist in der Stille des Herze