Es ist heute schwer vorstellbar aber es gab eine Zeit da waren die Werke von Wolfgang Mozart
wesentlich weniger populär als die Kompositionen des belgischen Geigers Henri Vieuxtemps der
etwa drei Generationen später wirkte. Mozarts Ruf war zwar gesichert beruhte jedoch auf
relativ wenigen Stücken erst im 20. Jahrhundert wurde sein Werkverzeichnis vervollständigt und
die meisten seiner großen Kompositionen als Meisterwerke eingestuft. Der Name Vieuxtemps taucht
hingegen nur noch selten auf den Programmen von Orchesterkonzerten auf aber er besitzt immer
noch hohes Ansehen unter Geigern. Seine Musik hat ihre Wurzeln in der Pariser und Wiener
Klassik und ist insbesondere von Beethoven geprägt. Für Hilhary Hahn beschreibt Vieuxtemps' Nr.
4 und Mozarts Nr. 5 als Grundpfeiler ihres aktiven Konzertrepertoires: Mozarts Fünftes und
Vieuxtemps' Viertes Violinkonzert sind ein Teil von mir. Sieerinnern mich an das reiche Erbe
der klassischen Musik und das wundervolle Weiterleben von Traditionen - und sind dabei doch
zeitlos. Wenn ich diese Musik mit meinen Kollegen auf der Bühne spiele reflektiere ich nicht
über die Vergangenheit - ich bin ganz im Dialog mit dem Orchester gefangen und freue mich auf
das was die nächste Phrase bringen wird.