Ein Album das Brücken zwischen musikalischen Welten baut indem es das Molto Adagio von Samuel
Barbers String Quartet no. 1 als festen tonalen Boden zwischen György Ligetis rastlos bewegtem
erstem und zweitem Quartett offeriert. Mitte des 20. Jahrhunderts wären Barber und Ligeti noch
als ästhetische Gegensätze angesehen worden. Bei Ligeti ging es genau darum das hinter sich zu
lassen worin sich Barber noch ganz zuhause fühlte merkt Paul Griffith in seinen Liner Notes
an. Aus der heutigen Perspektive sind beide Komponisten Stimmen aus der Vergangenheit deren
Relevanz für die Gegenwart durch diese engagierten Einspielungen unterstrichen wird. Die erste
der hier zu hörenden Aufnahmen entstand 2007 anlässlich des ersten Jahrstags von Ligetis erstem
Todestag als Ungarns wichtigstes Streichquartett dem großen Erneuerer der ungarischen Musik
seinen Tribut zollte. Die 2011 entstandene Aufnahme des zweiten Ligeti-Quartetts dokumentiert
zugleich einen Wandel in der Besetzung von András Kellers Ensemble als Zsófia Környei die als
eine der herausragenden Geigerinnen ihrer Generation gilt das langjährige Quartett-Mitglied
János Pilz ersetzte.