In diesem exquisiten Soloalbum richtet der norwegische Alte-Musik-Meister Rolf Lislevand seine
Aufmerksamkeit auf zwei Komponisten vom Hofe Ludwig des XIV: Robert de Visée (c. 1655-1732) und
den in Italien geborenen Francesco Corbetta (c. 1615-1681). Er spielt ihre Meisterwerke mit
historischem Bewusstsein gleichzeitig aber auch mit jenem Einfallsreichtum der zu ihrer
Tradition gehört.De Visée hat einmal geschrieben man solle spielen wie es die Instrumente
selbst fordern - ein Rat den sich Lislevand zu Herzen nimmt indem er den Passacaglien beider
Komponisten improvisierte Einführungen hinzufügt. Er setzt hier zwei gegensätzliche Instrumente
ein die kleine Barockgitarre mit ihrer funkelnden kristallklaren Klangfülle und die Theorbe
die dunkel und erdig tönende Königin der Lauten. In seinem faszinierenden Begleittext erinnert
uns Lislevand daran dass rein instrumental vorgetragene Musik im 17. Jahrhundert meist eine
eher intime Angelegenheit war bei der die Lautisten häufig nur für ein Dutzend privilegierter
Hörer spielten. Die physische Präsenz der Instrumente und jenes Gefühl der Intimität werden auf
La Mascarade von Manfred Eichers Produktion wieder heraufbeschworen.