Frédéric Chopins Nocturnes zählen zu den schönsten und beliebtesten Werken der Klaviermusik.
Für sein neues Album kehrt der kanadische Pianist Jan Lisiecki zur Musik Chopins zurück und
legt nach Chopin: Études (2013) und Works for Piano & Orchestra (2017) eine Einspielung aller
Nocturnes vor. Der Pianist wird oft für seine meisterhaft sensiblen und ausgefeilten Lesarten
gefeiert. Seine neueste Veröffentlichung fängt nicht nur den Geist von Chopins Tastenkunst ein
sie ist zugleich ein Dokument der Zeit in der sie entstand: »Ich bin der Erste der
hinterfragt warum wir etwas aufnehmen das schon so unendlich viele Male eingespielt worden
ist« sagt Lisiecki. »Doch Musik lebt nur wenn sie gespielt wird und sie ist immer neu wenn
wir sie hören das gilt selbst für eine Aufnahme. Ich hatte mit diesem Album noch etwas zu
sagen.« Chopin filterte die Essenz des Lieds in seine Nocturnes. Die Ausdruckskraft der
italienischen Oper und die Freiheit der polnischen Volksmusik inspirierten ihn dabei. Als Kind
verzauberte Lisiecki insbesondere die sehnsüchtige Melodie von Opus 9 Nr. 1. Das Stück – das
erste von 21 die der Komponist zwischen den späten 1820er-Jahren und 1847 schrieb – erlaubte
einen Blick in ein gewaltiges Universum von Gefühlen musikalischen Gesten und Klangfarben. Es
bereitete den Weg für den brillanten Schüler die lyrische Seite seines Instruments zu
erforschen. Lisiecki begeisterte zuletzt mit seinem preisgekrönten Beethoven-Lieder-Album
das er im vergangenen Jahr gemeinsam mit Matthias Goerne veröffentlichte. Neben seiner Nähe zur
Musik Chopins hat sicher auch dieses Eintauchen in die Welt des Lieds seine Interpretationen
der lyrischen bekenntnishaften Nocturnes geprägt von Werken die seiner Meinung nach für das
intime Zuhören gemacht sind und wohl am besten nachts allein gehört und wahrgenommen werden.
»Diese bemerkenswerten Stücke laden dazu ein zu denken und zu fühlen was immer man will. Es
gibt kein ›Richtig‹ – nur das was sie in einem auslösen« sagt der Pianist."