Drohende kantige Bässe eröffnen das Werk wie ein klang gewordenes tragisches Verhängnis und
leiten eine gewaltige Klage ein aus der sich die Musik nach und nach in einen surrealen immer
wieder von der schmerzhaften Gegenwart gestörten Traum von einer friedlichen Zukunft verliert:
Die 1943 uraufgeführte achte Sinfonie (auch Stalingrad-Sinfonie genannt) von Dmitri
Schostakowitsch eine Art klingendes Kriegstagebuch prägt ein neues Kapitel in der Diskografie
des Orchestre national du Capitole du Toulouse. Dessen Chefdirigent Tugan Sokhiev erweitert das
traditionelle französische Repertoire des Orchesters nun ins Russische – und das mit einer
einzigartigen authentischen Kraft: Sokhiev entstammt der Schule des legendären russischen
Dirigenten und Lehrers Ilija Musin – einem Schostakowitsch-Weggefährten der auch
Persönlichkeiten wie Valery Gergiev Teodor Currentzis oder Yuri Termikanow zu seinen Schülern
zählte.