Was für ein schöner und zarter nahezu absichtslos fließender und immer irgendwie tröstender
Sopran so beschreibt begeistert die Süddeutsche Zeitung die Stimme der katalanischen
Sopranistin Nuria Rial. Ihre Aufnahmen für Deutsche Harmonia Mundi egal ob mit Musik von Bach
mit Werken von Telemann bei Duetten aus Händel Opern (Duetti Amorisi) werden in aller Welt
hochgelobt. Ihr neues Album hat sie mit dem brillanten spanischen Gambisten Fahmi Alqhai und
seinem jungen aufsehenerregenden Ensemble Accademia del Piacere aufgenommen. Im Mittelpunkt
der Aufnahme stehen Werke des spanischen Barock-Komponisten Sebastián Duron (1660-1716) der in
Sevilla als Organist und Komponist arbeitete und damals als wichtigster Komponist von
Bühnenmusik galt. In seinen Zarzuelas kombinierte er meisterhaft den sogenannten italienischen
Stil der damaligen Zeit mit Elementen spanischer Folklore. Besonders die Arietta ytaliana
Quantos teméis al rigor aus der Zarzuela Las nuevas armas de Amor zeigt Duróns gelungenen
Versuch sich am italienischen Musikstil anzulehnen die Arie Sosieguen descansen aus der
Zarzuela Salir el Amor del Mundo und die geschickt gewählten instrumentalen Zwischenspiele
enthalten dahingegen typische Flamenco-Rhythmen und Elemente der traditionellen spanischen
Musik. Das Album enthält aber auch herausragende Stücke weiterer Komponisten der spanischen
Barockmusik: Die Musik des Spätbarock-Komponisten José de Nebra (1702-1768) einem anderen
wichtigen Komponisten von Zarzuelas (Arie Selva Florida und Fandango Tempestad grande amigo)
und Werke für Barockgitarre von Francisco Guerau (1649-1722) die in diesem Album von Fahmi
Alqhai arrangiert wurden. Die beiden gewählten italienischen Kantaten All'assalto de pensieri
(Anonym) und Pastorella che tra le selve von Giovanni Bononcini (1670-1747) stehen beispielhaft
für die Musik die Duron damals inspirierte.