Damn This Stuff Is Heavy Vol. 2 Schaut man auf die heutige Heavy Metal Szene dann stellt man
schnell fest dass auch hier moderne Strömungen kommen und gehen während der traditionelle
Metal nicht nur Bestand hat sondern auch von einer jungen Generation Fans geliebt und gefeiert
wird. Hier werden nicht nur Werte wie das physische Produkt gepflegt sondern auch der
Geschichte der Lieblingsmusik Respekt und Bewunderung gezollt. Die Zeiten dass sich Hardrock
der Siebziger und Speed Metal ausschließen sind schon seit einigen Jahren vorbei. Die
Tracklist dieser Doppel-CD könnte als Bandlogos jede aktuelle Kutte zieren! Schon Teil 1 von
'Damn This Stuff Is Heavy' erschienen im Frühjahr 2019 zielte auf dieses Phänomen ab.
Mittendrin befindet sich schon seit den Achtzigern Neudi - Drummer Journalist Moderator
Studiotechniker A&R Musikverkäufer in einem Laden und natürlich Fan und verrückter Sammler -
die Szene also stets im 360°-Blick. 'Es gab zwar schon immer Festivals bei denen die Mischung
sehr bunt war man denke an das Metal Hammer Event auf der Loreley 1985 doch so richtig
aufgefallen ist mir das neue Spektrum beim Sweden Rock Festival Ende der Zweitausender.
Electric Light Orchester auf Bühne 1 und eine Thrash Band auf Bühne 2. Und die Fans fanden es
hart sich zu entscheiden' erzählt Neudi dessen Musikgeschmack in den späten Sechzigern
beginnt und mit Thrash Metal endet. Eine weitere Hürde ist dass das Schlagzeug immer 100% echt
sein muss also mit Mikrofonen aufgenommen und auch anschließend nicht am PC editiert. 'Ich
kämpfe seit Jahren gegen Plastiksounds auch wenn ich mir dabei nicht nur Freunde mache'. Auf
Teil 1 dürften Hawkwind und Satan die bekanntesten Bands sein. Volume 2 überrascht nun mit
richtig großen Namen. Darunter auch Kiss eine Gruppe die man nur sehr schwer für einen
Samplerbeitrag begeistern kann. Aber natürlich handelt es sich hier um eine eher obskure Nummer
aus dem 74er Album 'Hotter Than Hell'. 'Ich liebe den Song ´Strange Ways´ weil er zeigt dass
Kiss eben nicht nur Glam Rock´n´Roll sind oder waren. Das klingt fast so düster wie Black
Sabbath!'. Ebenso namhaft sind auch Anthrax Jag Panzer Angel (1975) Rage Demon Candlemass
Tiamat Coroner oder Meshuggah. Ansonsten hat Neudi wie gewohnt tiefer gebuddelt und
Kultobjekte wie die bizarre Soundtrack-Band Sorcery (1978) veredeln die Doppel CD ebenso wie
der NWOBHM-Anteil und gleich einige aktuelle Newcomer. Das Booklet mit Liner Notes und vielen
Abbildungen wertet 'DTSIH2' als physisches Produkt zusätzlich auf. Dieses Mal brennt auf dem
Cover kein Plattenspieler sondern eine ausgediente Bandmaschine. Der alte Werbespruch 'heiße
Musik' hier dann eher 'Hot Metal' wurde erneut ohne Photoshop-Tricks umgesetzt. Damit
schließt sich der Kreis zum musikalischen Inhalt und zu Volume One!
