1964 war Jürgen Boss Mitbegründer seiner ersten Band The Stares mit Auftritten in diversen
Live-Clubs im süddeutschen Raum. Weiterhin erspielte er sich einen Platz in Vorprogrammen von
Beat-Größen wie The Lords The Rattles und The Liverbirds. Der Ruf der Bundeswehr sorgte für
die Auflösung der Stares. Anfang 1969 spielte Jürgen Boss bei der Band Fellows aus Esslingen am
Neckar und ab 1971 bei Fate aus Kirchheim Teck mit. 1972 bis 1974 war er Mitglied der
Stuttgarter Formation Parchman Farm und gab im Jahre 1973 zusätzlich noch Gastspiele bei Stoned
War und Mammut beide ebenfalls aus Stuttgart. Die J. Boss Blues Band wurde 1974 ins Leben
gerufen. Es folgten in wechselnden Besetzungen bundesweite Auftritte vorwiegend in Jazz-Clubs.
In diese Zeit fallen unter anderem Auftritte als Begleitband von Errol Dixon Eddie Taylor &
Louis Meyers Jim Kahr (ex John Lee Hooker Band) und Judy Cheeks. Außerdem stand J Boss im Duo
mit Henry Cray Pianist der Blues-Legende Sonny Boy Williamson II. auf der Bühne. 1983 erfolgte
die Umbenennung in J. Boss Band da die musikalische Ausrichtung der Band vom Blues weg in
Richtung Rock Hardrock tendierte. 1984 war man im Vorprogramm fvon Eric Burdon und den Puhdys
sowie auf Deutschland-Tournee mit Dr. Feelgood. 1986 komponierte und spielte J. Boss den
Soundtrack zu dem Film Unter weitem Himmel von Olaf Zierl. 1993 folgten weitere Shows als
Support von Rory Gallagher Saxon und Nine Bellow Zero gefolgt von einer Tour durch
Frankreich. In den Neunzigerjahren verliert sich die Spur nach einem weiteren Album und einer
Single. Das bisher unterbewertete Album Tokyo Fever wird nun erstmals auf CD veröffentlicht und
erscheint auch auf Vinyl. CD-Bonustracks stammen von der etwas glatteren LP I Will Survive von
1985 die es in Englisch und Deutsch (Ich Möchte Leben) gab. Ein zu Unrecht vergessenes Stück
deutscher Rockgeschichte bekommt nun die verdiente zweite Chance!