Ich glaube dass dies der vergessene Zyklus der Klaviermusik des 19. Jahrhunderts ist.
Vielleicht sind das große Worte aber ich empfinde das so sagt der Pianist Leif Ove Andsnes
über seine neueste Veröffentlichung bei Sony Classical. Auf diesem Album präsentiert er den
späten Klavierzyklus Poetische Stimmungsbilderop. 85 von Antonín Dvorák
romantisch-eindringliche Werke die zu Unrecht vernachlässigt wurden. Dem norwegischen
Pianisten zufolge zeigen diese Schätze eine ganz andere Seite des tschechischen Komponisten
neben seinen bekannten Sinfonien dem Cellokonzert und den Streichquartetten. Ich liebe diese
Musik und niemand scheint sie zu spielen sagt Andsnes der sich 2017 mit der Veröffentlichung
von Sibelius auch für die selten gespielten Klavierwerke von Jean Sibelius einsetzte. Die 13
poetischen Tongemälde wurden im Frühjahr 1889 geschrieben und signalisieren eine
Stilverschiebung des Komponisten weg von formalen Konstruktionen hin zu einer freieren
inspirierten Ästhetik. Zu diesen bezaubernden Stücken gehören Beschwörungen von Magie und
Geheimnissen in Das alte Schloss ländliche Tänze wie Furiant und Bauernballade nostalgische
Stimmungsbilder (Dämmerungsweg) und tragische Reminiszenzen (Am Grab eines Helden). Deren
Charakter reicht von tiefgründig bis verspielt von heiter bis wütend - ich spüre eine sehr
starke wunderbare Erzählung in ihnen sagt Leif Ove Andsnes der fest davon überzeugt ist
dass Dvorák die Werke als Zyklus konzipiert hat der zusammen aufgeführt und eingespielt werden
sollte.Es sind viele Geschichten aber es fühlt sich auch wie eine einzige große Geschichte an.
Es ist als ob jemand ein Buch aufschlägt und sagt: 'Hört zu ich werde euch etwas erzählen.'
Und dann öffnet es sich einfach Stück für Stück erklärt er weiter. Andsnes einer der
weltweit führenden Pianisten wurde zum ersten Mal zum Spielen tschechischer Musik inspiriert
als ein neuer Lehrer aus Prag an sein Konservatorium in Bergen Norweg.