Wenn man sich in der österreichischen Musikszene umhört und nach einem Menschen mit Rückgrat
Stehvermögen und erfrischender Ehrlichkeit fragt wird unter Garantie auf Gert Steinbäcker
verwiesen. Seit seinen frühen Tagen als Sänger und Musiker ist er wie ein menschlicher
Seismograf für die Stimmungen und Strömungen in der Gesellschaft die der Grazer zuerst mit
feinem Gefühl aufs Papier bringt um sie dann mit seiner raubeinigen Stimme der Allgemeinheit
zugänglich zu machen. Die Werkschau 44 steht stellvertretend für 44 große Karrierejahre die
aber nicht nur triumphale Erfolge sondern auch wagemutige Experimente Rückschläge und
Lernphasen beinhalteten. 44 fasst zusammen was sich eigentlich gar nicht zusammenfassen lässt.
Ein buntes Panoptikum aus Gesellschaftskritik ehrlichen Gefühlen und der steten Maxime das
Leben trotz allem in seinen schönen Facetten zu genießen. 44 mag das letzte Album in
Steinbäckers Vita sein es ist aber sicher nicht der Beginn eines musikalischen Rentnerdaseins
denn auch wenn der Grazer verdientermaßen kürzertreten wird – die Welt braucht
unerschütterliche Poeten von seinem Schlag. Mehr denn je.