Inventio” ist in der Tat ein in jeder Hinsicht innovatives Projekt was bereits bei der
Instrumentierung offenbar wird: Marco Ambrosini ist einer der wenigen Musiker die die
Nyckelharpa außer halb der schwedischen Folktradition einsetzen – und Jean-Louis Matinier hat
in ähnlicher Weise das Akkordeon aus seinem üblichen folkloristischen Bezugsrahmen geholt. Auf
dem vorliegenden Album spielt das Duo ein Programm das von den Barocksonaten von Bach und
Biber aber auch von den lyrischen Kadenzen Pergolesis inspiriert ist. Sie adaptieren Werke von
jedem dieser Meister und tragen auch eigene Kompositionen bei. Eine Route von der Alten zur
modernen Musik verfolgend improvisieren sie mit diesem Material und finden dabei immer neue
Klangkombinationen in der speziellen Verbindung ihrer beiden Instrumente. Inventio wird Hörer
ansprechen die schon Matiniers ECM-Aufnahmen mit Anouar Brahem François Couturiers Tarkovsky
Quartet und Louis Sclavis oder auch Ambrosinis Alben mit Rolf Lislevand Giovanna Pessi
Susanna Wallumrød und Helena Tulve zu schätzen wussten (dabei dürfte es ein noch breiteres
Publikum ansprechen – Konzerte mit dieser Musik werden im Herbst 2014 folgen). Inventio wurde
im Auditorio Radiotelevisione svizzera in Lugano aufgenommen und von Manfred Eicher produziert.