Nach einer Umfrage von Mackie hat man sich beim Hersteller von Audio-Equipment dazu
entschlossen auf Grund des Interesses bei den Käufern auch In-Ear-Hörer zu entwickeln und
anzubieten. Auf der NAMM Show Anfang 2018 stellte der US-Hersteller Mackie dann seine erste
Serie von In-Ear-Kopfhörern für Monitoring-Anwendungen vor die seit Februar 2019 auch
erhältlich ist. Mackie bietet in der MP-Serie drei unterschiedliche Modelle an und zwar den
MP-120 MP-220 und den MP-240.Der Lieferumfang aller drei Modelle ist identisch wie auch die
Verpackung. Geliefert wird in einer Box in der Kopfhörer und Anschlusskabel liegt sowie ein
Kunststoff-Hardcase mit dem Zubehör und einer kurzen Anleitung. Im Lieferumfang ist auch ein
vergoldeter Stecker-Adapter von 3 5- auf 6 3-mm-Stereoklinke.Jeder Hörer wird mit drei
unterschiedlichen Ohradaptertypen geliefert und zwar Schaumstoff mit Umhüllung Silikon in
einfacher und Doppelflansch-Ausführung (s. Abb. unten von links nach rechts). Von jedem gibt es
ein Paar in drei verschiedenen Größen. An Ohradaptern hat Mackie also nicht gespart. Da sollte
jeder Anwender für seine Anwendung und Ohrform etwas Passendes finden. Bei unseren Testern
wurden die kleinsten Adapter am häufigsten ausgewählt. Erfahrene In-Ear-Anwender wissen dass
der Adapter durchaus etwas in das Ohr ragen muss. Bei der Montage der Schaumadapter muss man
diese etwas stauchen bevor man sie in das Ohr schiebt.TechnikDie verbauten Schallwandler sind
von unterschiedlichen Herstellern verbaut. Dazu und zu den Unterschieden später mehr. Kommen
wir aber zunächst einmal zu den Gemeinsamkeiten. Äußerlich kann man die drei verschiedenen
Modelle nur am Typenaufdruck unterscheiden. Über dem Modellname ist die Kennzeichnung für
Rechts oder Links aufgedruckt.Das Kabel ist abnehmbar (s. Abb. unten Hörer ohne Ohradapter)
und macht einen sehr robusten Eindruck. Da man hier eine MMCX-Steckverbindung gewählt hat
lassen sich auch die Kabel leicht tauschen.Mit einem passenden und korrekt sitzenden Höradapter
erreicht man eine akustische Dämpfung des Außengeräusches von bis zu 40 dB was wir in der
Praxis absolut bestätigen konnten. Wer besonderen Wert auf eine hohe Außenschalldämpfung legt
sollte eher kleinere Adapter auswählen.ModellvariantenWie man sieht ist der Bereich der um das
Außenohr geführt wird mit einem zusätzlichen Schrumpfschlauch überzogen. Dazu mehr im
Praxisabschnitt. Nun aber zu der Frage wo denn die Unterschiede bei den drei Modellen
liegen.MP-120Der MP-120 ist auf jeder Seite mit einem einzelnen dynamischen Treiber
ausgestattet. Der Übertragungsbereich wird vom Hersteller mit 20 Hz bis 20 kHz angegeben. Die
Nominalimpedanz beträgt 32 Ohm. Die Empfindlichkeit ist mit 93 dB (+ -3 dB @ 1 mW und 1 kHz)
angegeben.MP-220Beim MP-220 werden zwei dynamische Treiber-Systeme genutzt und zwar für die
Tiefen und Mitten sowie Mitten und Höhen. Auch hier ist der Übertragungsbereich 20 Hz bis 20
kHz. Die Nominalimpedanz liegt durch die Parallelschaltung der Treiber bei 16 Ohm. Die
Empfindlichkeit gibt man mit 88 dB an. MP-240Beim MP-240 nutzt man eine
Hybrid-Treiberkonstellation und zwar wird für den tieffrequenten Bereich ein dynamischer
Treiber und für den mittleren und oberen Frequenzbereich ein sogenannter
Balances-Armature-Treiber vom Hersteller Knowles eingesetzt der für seine hochwertigen
Wandlersysteme bekannt ist.Ein dynamischer Treiber funktioniert ja mit einem Dauermagneten um
den eine Spule herumgebaut ist. Bei Anlegen einer Spannung erfolgt eine Auslenkung die an eine
Membrane übertragen wird. Bei den Balanced-Armature-Treibern werden auch Permanentmagnete
eingesetzt. Allerding wird statt einer Spule um den Magneten ein im Zentrum des Magnetfelds
zentrierter Anker genutzt. bei Anlegen einer Spannung an dessen Spule bewegt sich der Anker zu
einer Seite und wird über eine Mechanik auf die Membrane übertragen die wieder dafür sorgt
dass die elektrischen Schwingungen in Schallschwingungen gewandelt werden. Jetzt stellt sich
die Frage warum macht man das denn überhaupt? Balanced-Armature-Treiber haben gegenüber
dynamischen Treibern vor und Nachteile. Im Bassbereich bieten dynamische Treiber Vorteile.
Daher kommt beim MP-240 eben auch ein dynamischer Treiber für den Tieftonbereich zum Einsatz.
Die Balanced-Armature-Treiber müssen eine kleinere Masse bewegen und bieten gerade im
Hochtonbereich Vorteile. Die Empfindlichkeit des MP-240 beträgt 94 dB. Der Übertragungsbereich
ist wieder bei 20 Hz bis 20 kHz und die nominale AnschlußImpedanz liegt bei 32
Ohm.HandhabungWichtig ist bei In-Ear-Kopfhörern immer dass der Gehörgang komplett geschlossen
ist und der Ohradapter leicht in das Ohr ragt. Das erfordert die Auswahl des korrekten
Ohradapters denn sonst wird man besonders im unteren Frequenzbereich Klangeinbußen wahrnehmen.