Bei Mike Rosenberg besser unter seinem Künstlernamen Passenger bekannt hat es schon immer
zwei Seiten gegeben: einerseits sein unglaublich radiotauglicher Sound der sich in seinem
internationalen Top-Hit Let Her Go und seinem UK-Nummer-eins-Album Young As The Morning Old As
The Sea (2016) widerspiegelt andererseits sein viel stärker introvertiertes Schaffen als
Sänger und Songwriter das man etwa auf Alben wie Whispers II (2015) und The Boy Who Cried Wolf
(2017) erleben konnte. Runaway das neue Album zeigt Passenger einmal mehr von seiner
epischeren Seite: Die Melodien sind ein unvergessliches Erlebnis die Refrains einfach
gigantisch. Es sind Songs die fürs Radio geradezu wie geschaffen scheinen. Manche Menschen
betrachten Pop als Schimpfwort sagt Rosenberg aber Pop bedeutet lediglich dass die Melodie
einprägsam ist. Nun all meine Lieblingssongs die jemals geschrieben wurden sind einprägsam.
Das neue Album Rosenbergs zehntes innerhalb von elf Jahren wurde gemeinsam mit seinem
Co-Produzenten Chris Vallejo in Großbritannien und Australien aufgenommen trägt aber starke
amerikanische Charakterzüge. Einige der Songtexte beziehen sich auf ganz bestimmte
Örtlichkeiten wie etwa Detroit und den Yellowstone Nationalpark. Mein Dad ist Amerikaner
erklärt Rosenberg und wir reisten regelmäßig jeden zweiten Sommer dorthin als ich noch ein
Kind war. Ich habe es dort immer geliebt und bin von dem Land glaube ich regelrecht ein wenig
verführt worden. Wenn man aus England kam war es aber auch ein unglaublicher Kulturschock.
Auch rein musikalisch findet man auf Runaway viele Verweise zu Americana zum Beispiel zum
Frühwerk von Ryan Adams. Man hört Lap-Steel-Gitarren ein wenig Mandoline ein wenig Banjo
allesamt beigesteuert vom Gitarristen Benjamin Edgar. Zudem wird Rosenberg auf dem Album von
dem Bassisten Rob Calder dem Schlagzeuger Peter Marin und dem Keyboarder Jon Hansen
unterstützt. In Rosenbergs Vorstellung entfalten sich seine neuen Songs im besten Fall vor dem
Hintergrund amerikanischer Landschaften. Aus diesem Grund begab er sich statt irgendwelche
herkömmlichen Videoclips zu drehen gemeinsam mit dem Filmregisseur Jarrad Seng auf einen
dreiwöchigen Road-Trip durch die USA in dessen Verlauf diverse Videos entstanden.