Anno 2016 bleibt alles beim Alten und doch nichts wie es war. Vom ersten Ton der neuen Scheibe
»Braindead« an kommt der Hörer nicht umhin den deutlichen Rückgang der gewohnt unbeschwerten
Atmosphäre zugunsten eines größeren härteren finstereren Ganzen festzustellen. Von Einbuße
der jugendlichen Ungehobeltheit kann jedoch keinesfalls die Rede sein vielmehr bildet ebendiese
in konzentrierter Reinform die Grundfeste dessen was mit Fug und Recht als LOST SOCIETYs
reifstes und anspruchsvollstes Werk ihrer bisherigen Karriere bezeichnet werden darf.
Meterdicke Riffwände infernale Tiefton-Salven und tosende Drum-Gewitter verbinden sich zu
einem morbiden Kunstwerk aus Tod und Verderben über das Elbanna stimmlich zu giftiger
Perfektion gereift unerschöpflich Folter Qual und Pein ergießt. Von Nino Laurenne im Sonic
Pump Studio Helsinki klanglich in perfekte Form gegossen und von Svante Forsbäck im Chartmakers
gemastert sowie einmal mehr optisch durch ein meisterliches Cover-Artwork aus der Feder Jan
Meininghaus (BOLT THROWER SICK OF IT ALL U.D.O.) veredelt lässt »Braindead« SLAYERsche
Brutalität und EXODUS- etränkte Derbheit aufeinander los wobei im begeisternden Reichtum an
packenden Melodien stellenweise gar Melodic-Death-Einflüsse à la CHILDREN OF BODOM als
Zaungäste auftauchen. Doch in allererster Linie präsentieren sich die Finnen hiermit
alsernstzunehmende Anwärter auf eine der Führungspositionen des zeitgenössischen
internationalen Thrash Metal. Wenn also das dritte Studioalbum einer Band über Top oder Flop
entscheidet ist LOST SOCIETYS weiterer Weg von hier an vorbestimmt steil bergauf und bis an
die Spitze!