Wenn Joyce DiDonato in die Rolle der großen „Drama Queens“ schlüpft jubelt das Opernpublikum.
An Silvester 2012 schrieb sie darüber hinaus Musikgeschichte – als Maria Stuart in Donizettis
gleichnamiger Oper nach Schillers Drama an der New Yorker Metropolitan Opera. Kaum zu glauben:
Es war die allererste Aufführung der Belcanto-Oper an der Met! Außerhalb der USA konnte dank
Kino-Live-Über-tragung ein weltweites Publikum die packende Musik wie Inszenierung verfolgen –
als Vorgeschmack auf die nun erscheinende DVD der Produktion. „Es ist ein unglaubliches
Privileg diese Opernfigur an der Met zum ersten Mal in deren Geschichte zum Leben zu erwecken“
sagt die amerikanische Sängerin „das ist ein Höhepunkt meiner Karriere“. Als absolut
vorbildlich feierte die Presse DiDonatos Verkörperung einer der großen tragischen Figuren der
britischen Geschichte: Maria Stuart die als schottische Rivalin der englischen Königin
Eli-sabeth I. 1587 auf dem Schafott ihr Leben ließ. Inmitten der farbenprächtigen Inszenierung
von David McVicar und unter dem Dirigat von Maurizio Benini sorgt die südafrikanische
Sopranistin Elza van den Heever als Elisabeth I. für Joyce DiDonatos Widerpart Matthew
Polenzani glänzt als Marias Liebhaber Leicester. Das Werk erlebte 1834 seine tumultuöse
Uraufführung: Schon bei den Proben kam es zum Diven-Streit der Primadonnen. Zensurschikanen
weiteten den Skandal aus. Maria Stuarda verschwand nach misslungener Premiere in den Archiven.
Erst ab 1958 eroberte das Belcanto-Meisterwerk endlich die Bühnen der Welt. Mit Joyce DiDonato
hat es jetzt auch seinen Weg an die Met gefunden.