Wo viele ein Genre bereits ausgelotet vermuten beschreiten Imperium Dekadenz unbeirrt neue
Pfade: Bei den atmosphärisch dichten und emotional aufgeladenen Klängen des Duos greift ein
simples Etikett wie Melodic Black Metal schon seit langen Jahren nicht mehr – und so tauchen
Horaz und Vespasian auch auf When We Are Forgotten in einen komplexen Kosmos zwischen Wut
Einsamkeit Melancholie und Zerstörungswut ab. Die musikalische Weiterentwicklung ist bei allen
auf den Punkt komponierten Songs greifbar. Das triumphale Schattenspiel ‘Bis ich bin‘ etwa
gibt sich Oldschool-BM-Raserei hin nur um in irisierend melodische Gitarrenkaskaden zu münden.
Die beiden Parts von ‘My Solace‘ stehen als dräuende Monolithen die überraschend helle
treibende Stücke wie ‘Transcendence‘ einrahmen. Das bereits sechste Studioalbum der
Schwarzwälder besticht durch eine dynamische und organische Produktion und kommt keineswegs
glatt geschliffen daher. Um dem Titel zu widersprechen: unvergesslich. Hass und Verzweiflung –
Frostige Black Metal-Hymnen aus dem Schwarzwald.