Im Laufe seines Lebens war Menahem Pressler Solist Ehemann und Vater Lehrer und hat – das
nur am Rande – eines der berühmtesten und geachtetsten Kammermusikensembles des letzten
Jahrhunderts gegründet das Beaux Arts Trio. Ihm sind zahlreiche Auszeichnungen verliehen
worden – darunter einer von nur fünf Gramophone Awards für das Lebenswerk aus den letzten 50
Jahren – und doch dürfen wir noch auf vieles gespannt sein so Pressler selber: “There is no
such thing as a lifetime achievement award. The only time that award can be made is when they
put you in the grave and you have done all that can be done. I have always worked very very
hard and I still work very very hard. I’ve never given a thought to working less.“ 2014 gab
Pressler sein Debüt mit den Berliner Philharmonikern – im Alter von über 90 Jahren ein wahrlich
lang erwartetes Ereignis. Und weil besagtes Konzert schlicht phänomenal war luden Sir Simon
Rattle und das Orchester ihn als Solist zu ihrem alljährlichen Silvesterkonzert wo er Mozarts
Klavierkonzert in A-Dur spielte. Diesen Grand-Seigneur auf der Bühne zu erleben kann wohl nur
als Ehrfurcht gebietend bezeichnet werden. Und Ehrfurcht gebietend ist es ebenfalls zu sehen
dass hinter dem formidablen Musiker ein ebenso formidabler Mensch steht. In der Dokumentation
The Life I Love – ebenfalls in dieser Veröffentlichung erhalten – folgt die Kamera Pressler in
Probenräume Meisterklassen und Konzertsäle. Sie trifft seine Freunde und Zeitgenossen und
natürlich kommt auch Pressler selber zu Wort. Zusammen ergibt dies ein berührendes Portrait
welches einen tiefen Einblick in das Leben dieses außergewöhnlichen Künstlers erlaubt.