Obwohl er seine Karriere in den letzten 25 Jahren akribisch geplant hat ist auch Axel Rudi
Pell nicht vor Überraschungen gefeit: Als sich vor der Kölner Show des zweiten Teils der
überall ausverkauften Circle Of The Oath -Tour die Möglichkeit ergab das Konzert mitfilmen zu
lassen sagte Axel nicht nein. Und das ist gut so denn zehn Jahre nach dem letzten
Bühnen-Dokument Knights Live (2002) gibt es nun endlich wieder eine komplette Show des Bochumer
Gitarristen und seiner deutsch-amerikanischen Band zu bewundern. Und um die Vollbedienung in
Sachen Pell live zu komplettieren enthält Live On Fire zusätzlich den Mitschnitt des
Co-Headliner-Auftritts vom letztjährigen Rock of Ages -Festival. Natürlich besitzt ein
Live-Album nicht denselben Stellenwert wie ein neues Studio-Werk aber trotzdem ist es eine
perfekte Momentaufnahme. Denn 2012 war das bisher erfolgreichste Jahr für den Solokünstler Axel
Rudi Pell: Sein 14. Tonträger Circle Of The Oath erschien am 23.3. und konnte sich so hoch wie
nie zuvor europaweit in den Charts platzieren: In Deutschland schaffte es das Album bis auf den
16. Platz in der Schweiz landete es auf Platz 30 in Österreich auf Platz 55 in Norwegen auf
Platz 69 und in Schweden auf Platz 51. Dort erreichte die Single Run With The Wind sogar mit
über 10.000 verkaufte Einheiten Goldstatus! Mit einem Gold Award für drei ausverkaufte Konzerte
hintereinander in der Bochumer Zeche erhielt Pell außerdem eine weitere Auszeichnung. Auch auf
dem renommierten Sweden Rock und dem legendären Wacken Open Air überzeugte Pell wieder einmal
die Massen der Fans auf dem Rock Of Ages ist er mittlerweile so etwas wie ein Stammgast. Zu
Recht. Denn Pell live ist immer ein Garant für handwerklich schnörkellosen Hardrock. Und:
garantiert ohne Ovedubs! Denn auch wenn Axel Rudi Pell das Komponieren zuhause und die Arbeit
im Studio liebt es ist die Bühne auf der sich der Musiker so richtig heimisch fühlt. Als Kind
der Siebziger ist er selbstverständlich noch immer ein großer Fan von Live-Alben. Wie heißt es
so schön? Der Applaus ist das Brot des Künstlers. Aber ohne die bisweilen anarchische
Spontaneität und den direkten Publikumskontakt ohne den triefenden Schweiß und die
unschlagbare Energie eines Live-Erlebnisses wenn die Hallenlichter aus- und die
Verstärkerlampen angehen wäre das Leben eines echten Hardrockers nicht vollständig. Pell ist
trotz seiner Erfolge stets der Fan geblieben der er durch Deep Purples Fireball Anfang der
Siebziger wurde. So erfüllt er mit Live On Fire auch den dringenden Wunsch seiner eigenen
Anhänger die ihn schon seit einiger Zeit bedrängen endlich wieder ein Live-Album
herauszubringen. Dass der Schwerpunkt der Setlist auf dem aktuellen Material liegt dürfte
nicht überraschen: Neben dem furiosen Opener Ghost In The Black und dem Hardrock-Stampfer
Before I Die steht mit dem wunderbar atmosphärischen Circle Of The Oath einer der reifsten und
grandiosesten Pell-Kompositionen der letzten Jahre im Mittelpunkt von Live On Fire . Der
Vorliebe für Medleys ( The Masquerade Ball Casbah Dreaming Dead ) wird logischerweise
genauso Rechnung getragen wie dem Einstreuen von Klassikern (Led Zeppelins Whole Lotta Love
oder Deep Purples Mistreated ). Auch die eigenen Hits wie Fool Fool Nasty Reputation oder
Rock The Nation fehlen natürlich nicht und zeigen wieder einmal wie perfekt eingespielt dieses
beständigste aller Pell-Line-Ups mittlerweile ist. Im Herbst 2013 geht es übrigens wieder ins
Studio die nächste Tour plant Pell für Februar März 2014. Und die wird unter einem besonderen
Stern stehen denn auch nach einem Vierteljahrhundert als Solokünstler heißt es noch immer:
Live On Fire !