Das größte Glück für die Fans der Scorpions und da gibt es weltweit einige Millionen ist es
dass ein Ende der nunmehr drei Jahre währenden Farewell-Welttournee der Scorpions noch nicht in
Sicht ist. Die nach wie vor international populärste deutsche Rockband der Musikgeschichte hat
von den 38 avisierten Ländern in denen sie Abschiedskonzerte planen gerade mal 23 abgedeckt.
Zudem findet sie noch Zeit und Energie ein ganz besonderes Live-Event in Angriff zu nehmen:
ihre erste MTV-Unplugged-Show. Am 11. und 12. September 2013 gaben Klaus Meine (Gesang
Gitarre) Rudolf Schenker (Gitarre Gesang) Matthias Jabs (Gitarre) Pawel Maciwoda (Bass) und
James Kottak (Schlagzeug) zwei grandiose Akustik-Sets im Lycabettus-Theater von Athen. Das 1965
von dem griechischen Architekten Takis Zenetos entworfene Freilichttheater (das somit genauso
alt wie die Geschichte der Scorpions ist) liegt auf etwa 300 m Höhe auf dem Berg Lycabettus und
bietet einen imposanten Blick auf die griechische Metropole. Die knapp zweieinhalbstündige Show
die mit vielen berührend intimen Momenten besticht aber auch mit furios mitreißenden (unter
anderem ein klassisches Percussion Solo) bietet neben weiteren Nuggets aus dem schier endlosen
Hit-Fundus der Band - Still Loving You und Big City Nights No One Like You und When The Smoke
Is Going Down - auch einige willkommene Überraschungen für den Kenner. When You Came Into My
Life bei dem Rudolf Schenker eine Sitar spielt zählt ebenso zu den bislang von den Scorpions
live noch nie gespielten Songs wie Where The River Flows und Passion Rules The Game. Bei der
emotionalen Wucht dieses Unplugged-Marathons fällt es schwer einzelne Highlights hervorzuheben
doch lässt sich mit Gewissheit behaupten dass dieser musikalische Sturm durch die eigene
Geschichte den Scorpions offensichtlich sehr viel Spaß gemacht hat - und weder Rocksongs noch
Powerballaden inihren Akustikversionen an Format und Klasse verlieren. Die Melodien sind eben
von zeitloser kompositorischer Strahlkraft und die Performance-Qualitäten der Scorpions
demonstrieren immer wieder dass ihnen die Götter gut gesonnen sind - in diesem Falle wohl
besonders die griechischen.