Böse Zungen behaupten dass bei manchen nationalen Literaturwettbewerben die Finalistenwerke
den Gewinnern in nichts nachstehen. Manche behaupten sogar dass sie besser sind und mehr
Qualität aufweisen. Umgemünzt kommt so etwas auch in der Welt des Weins vor wo die am
wenigsten anerkannten genauso gut -oder fast genauso gut- wie die renommiertesten sein können.
Im Falle Frankreichs geschieht dies z.B. zwischen der A.O.C. Pauillac und der A.O.C.
Saint-Estèphe. Beide Appellationen liegen im Norden des Médoc - zwischen der Mündung der
Gironde und dem Atlantik - in einem Gebiet in dem mehr als 20 verschiedene Bodentypen
unterschieden werden können. Zwischen ihnen - nur durch einen einfachen Bach getrennt - gibt es
kaum Unterschiede in Klima und Terroir. In den Augen der offiziellen
Bordeaux-Weinklassifikation von 1855 kann die Qualität dieser benachbarten Gebiete jedoch nicht
als gleichwertig angesehen werden. Nach der Klassifizierung die von Napoleon III. mit Blick
auf die Weltausstellung in Paris entworfen wurde ist die A.O.C. Pauillac würdig zu den
Premier Cru zu gehören während die Châteaus der A.O.C. Saint Estèphe zu den restlichen vier
Kategorien gehören. Dies ist jedoch kein Grund Komplexe zu bekommen sondern ermutigt nur
weiterhin qualitativ hochwertige Weine herzustellen wie zum Beispiel Les Pagodes de Cos. Les
Pagodes de Cos ist ein Rotwein der auf demChâteau Cos d'Estournel aus dem Verschnitt der
verschiedenen Rebsorten hergestellt wird die je nach Terroir Alter Lage der Weinberge und
Qualität sehr organisiert angebaut werden. Das Ziel ist es das Beste aus dem Terroir und den
Sorten herauszuholen. Diese Trennung wird in der Kellerei beibehalten wo er separat
vinifiziert wird. Die Innovation die das Château Cos d'Estournel schon immer auszeichnete
setzt sich auch heute mit dem neuen Besitzer Michel Reybier fort. Durch ihn wurde auf modernste
Anlagen mit isothermen Kegelstumpfbehältern und die durchgängige Ausarbeitung mittels
Schwerkraft gesetzt. Der Rest des Wunders findet im Keller statt der unter dem Bottichraum
gegraben ist völlig isoliert und bei konstanter Temperatur wo der Wein in neuen Eichenfässern
reift.