Das Besondere an diesem Wein Mit der Côte Chalonnaise ist der südliche Abschnitt auf der
Landkarte des Burgunds markiert. Nach Norden hin schließt sich die Subregion an die deutliche
bekanntere Côte de Beaune an – Chassagne-Montrachet ist nur drei Kilometer entfernt. Im Süden
geht der Landstrich nahtlos in das Beaujolais über was sich auch an Rebsorten wie Gamay und
Aligoté zeigt die in der Chalonnaise bereits an Bedeutung gewinnen. Das Augenmerk an dieser
Stelle gilt indes dem Pinot Noir. Unter schon moderat-mediterranem Einfluss zeigt sich dessen
südliche Variante mit einem eher fruchtbetonten Charakter und etwas weniger komplex als die
großen Gewächse der Côte de Nuits. Grand-Cru-Lagen findet man hier nicht wohl aber einige
Premier Crus allen voran in Mercurey. Das Rückgrat der südlichen Côte bilden jedoch die so
zahlreichen wie exzellenten Village-Weine so etwa der Mercurey Vieilles Vignes aus dem Hause
Faiveley. Die im hohen Norden von Nuits-Saint-George beheimatete Domaine Faiveley blickt auf
eine fast 200-jährige Geschichte zurück und wird aktuell in der siebten Generation der
gleichnamigen Familie geführt. Betrachtet man die Repräsentanz der Faiveleys in der Region
zeigt sich – pars pro totum – ein Spiegelbild der gesamten burgundischen Weinwelt. Auf nicht
weniger als 64 Grand- Premier- und Village-Lagen einschließlich sieben Monopolbesitzen ist
Faiveley vertreten und gehört damit zu den ganz großen Namen der Bourgogne. Anders als mancher
Konkurrent aus dem Norden hat die Faiveley-Familie die Côte Chalonnaise schön früh für sich
entdeckt und unterhält dort nicht nur ihre südliche Dependance sondern bewirtschaftet dort
auch zwei ihrer sieben Monopol-Lagen. Mit dem Mercurey Vieilles Vignes präsentiert Faiveley
einen beeindruckend aromatischen Pinot Noir als vorzüglichen Botschafter seines Terroirs. Die
von 35 Jahre alten Reben stammenden Trauben werden von Hand geerntet und streng selektiert
teilweise entrappt teilweise mit den Stielen vergoren. Hiernach reift der Wein 12 Monate in
Barriques wobei nur 10 Prozent neue Fässer zum Einsatz kommen. Im Ergebnis zeigt sich ein
hinreißender Burgunder der die imposante Statur eines Gevrey-Chambertin mit der Zugänglichkeit
eines Pommard verbindet. Im Glas schließt man ihn sofort ins Herz und verliert doch nie den
Respekt – gäbe es nur solche Kompromisse wäre die Welt eine bessere. Dieser fein strukturierte
Mercurey ist für Burgund-Entdecker ein großartiges Entrée und für Kenner eine geradezu
unverzichtbare Erweiterung des Pinot-Horizonts. Wie der Wein schmeckt: samtig & weich Man sieht
es schon im Glas: Das Pinot-typische Rubinrot fällt ein wenig dunkler aus als man es
vielleicht gewohnt ist. Sofort ganz viel dunkle Frucht an der Nase reife rote Beeren und zarte
Anklänge von Vanille. Am Gaumen mit glasklarer Struktur. Fein gewebtes Säurespiel zugleich
sehr vollmundig. Akzente von Schokolade und Gewürzen. Von seidig-weichen Tanninen begleitet
mit guter Länge. Ein Burgunder für den...