Sie beginnt mit schroffen harschen Klängen und entfaltet sich im weiteren Verlauf zu einem
wahren Feuerwerk an violinistischen Kapriolen: So erklingt die einleitende Solokadenz zu
Maurice Ravels Tzigane für Violine und Luthéal einem präparierten Klavier. Ravel ließ sich zu
der Komposition durch Zigeunerweisen von Franz Liszt und Johannes Brahms inspirieren und
widmete sie 1924 der ungarischen Geigerin Jelly Arányi die sie am 26. April desselben Jahres
in London uraufführte. Seither zählt Tzigane zu den anspruchsvollsten Werken der
Violinliteratur und stellt die Interpreten vor immense technische Herausforderungen. Es ist
auch die zentrale Komposition des neuen Albums von Patricia Kopatchinskaja. Diese erweist sich
als ideale Interpretin für das Stück was nicht zuletzt an ihrer Biographie liegen mag. In der
moldawischen Heimat waren folkloristische Klänge allgegenwärtig und zusammen mit ihrem Vater
einem Hackbrettvirtuosen spielte sie diese Musik. Mit Polina Leschenko als kammermusikalische
Partnerin kann Kopatchinskaja bereits auf eine umfangreiche gemeinsame Konzerttätigkeit in den
großen Sälen der Welt zurückblicken. Dass die beiden ein eingespieltes Team sind ist auch bei
den übrigen Werken der CD zu hören. Neben Tzigane erklingen weitere Stücke von Poulenc
Dohnányi und die zweite Violinsonate von Bela Bartók die ebenfalls für Jelly Arányi verfasst
wurde und die sie zusammen mit dem Komponisten uraufführte. Kopatchinskaja und Leschenko lassen
auch hierbei keinerlei Wünsche offen und so wird die Einspielung unbestritten zu einem
Highlight aus dem Hause ALPHA CLASSICS im Frühjahr 2018.