Leben und Tod lagen im 17. Jahrhundert dichter beisammen als heute. Der Dreißigjährige Krieg
und seine Folgen Seuchen und die seit dem Mittelalter kaum weiterentwickelte Medizin trugen
dazu bei dass das menschliche Leben nicht viel mehr Bestand hatte als ein Schatten.
Vervollständigt wird die im barocken Weltbild allgegenwärtige Ermahnung memento mori (Gedenke
des Todes) durch ihr Pendant carpe diem (Nutze den Tag). Dieses konträre Begriffspaar spiegelt
die inneren Gegensätze der damaligen Lebensphilosophie deren Spannungsfeld auch den
Hintergrund der hier versammelten Instrumental- und Vokalmusik mit Countertenor Damien Guillon
und dem Ensemble Café Zimmermann bildet.