Niemand käme heutzutage wohl ernsthaft auf die Idee den Rang von Joseph Haydn als einen der
führenden Vertreter der Wiener Klassik und erstrangigen Komponisten der Musikgeschichte in
Zweifel zu ziehen. Dennoch besteht hinsichtlich der praktischen Würdigung seines Werks zum Teil
immer noch erheblicher Nachholbedarf. So gab es beispielsweise bislang noch keine
Gesamtaufnahme der Sinfonien auf historischen Instrumenten die von einem einzigen Ensemble
realisiert wurde. Das verdienstvolle Musikprojekt Haydn 2032 wurde ins Leben gerufen um eine
ambitionierte Vision zu verwirklichen: Unter der musikalischen Leitung von Giovanni Antonini
sollen bis zum 300. Geburtstag des Komponisten im Jahr 2032 alle 107 Sinfonien in historischer
Aufführungspraxis in einem Konzertzyklus europaweit aufgeführt und anschließend auf Tonträger
veröffentlicht werden. Ein Bestandteil des Konzepts i st es die Sinfonien Haydns mit
ausgewählten Werken seiner Zeitgenossen in Beziehung zu setzen doch gibt es immer wieder auch
reine Haydn-Programme. Die elfte Folge des Haydn 2032-Projekts bei ALPHA CLASSICS diesmal
wieder mit dem bewährten Kammerorchester Basel wendet sich der französischen Metropole Paris
zu einem der bedeutendsten musikalischen Zentren Europas im 18. Jahrhundert in dem die
Rezeption der Musik Haydns besonders früh einsetzte und das seinen europäischen Ruhm
mitbegründete. Und so sind hier nicht nur die beiden bekannten eigens für die Pariser
Konzertunternehmung Concert de la Loge Olympique komponierten Pariser Sinfonien Nr. 87 und 82
dabei sondern auch die wesentlich früher entstandenen Sinfonien Nr. 2 (ca.1761) und 24 (1764).
Erstere war die erste Sinfonie des Komponisten die in Frankreich im Druck veröffentlicht wurde
während letztere als erste nachweislich in Paris aufgeführt worden ist.