1723 veröffentlichte Marin Marais (1656-1728) mit La Gamme & autres morceaux de simphonie sein
letztes Opus. Mit 67 musste der Grandseigneur der Gambe niemandem mehr etwas beweisen und so
hatte er sich offenbar ohne Vorgaben und Einschränkungen mit großem Vergnügen der Komposition
dieser drei außergewöhnlichen Stücke für Violine Gambe und Cembalo gewidmet die jedes für
sich eine musikalische Kuriosität darstellen. So entwickelt etwa Sonnerie de Sainte Geniviève
du Mont mit seiner obsessiven Wiederholung eines dreitönigen Geläuts eine geradezu
hypnotisierende Wirkung.
