Obwohl der Einsatz der Ae 6 6-Lokomotiven seit den 1950er Jahren– vorwiegend am Gotthard – als
voller Erfolg gelten konnte zeigten sich doch einige Mängel: Diese betrafen vor allem die
niedrigere Kurvengeschwindigkeit sowie die fehlende Vielfachsteuerung. Auch der Einsatz von Re
4 4II in Doppeltraktion brachte nicht die gewünschten Ergebnisse. Deshalb entschloss man sich
wieder eine sechsachsige Lok zu konstruieren – im Gegensatz zur Ae 6 6 jedoch mit drei
zweiachsigen Drehgestellen. Eine wichtige Voraussetzung für die Zulassung nach Zugreihe R. Nach
intensiver Erprobung von vier Prototyp-Maschinen wurden ab 1972 insgesamt 89 Lokomotiven bei
den Firmen Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM) und der Aktiengesellschaft
Brown-Boveri & Cie. (BBC) in zwei Lieferserien gebaut. Mit einer Stundenleistung von 7.850 kW
und 140 km h Spitze zählt die Re 6 6 bis heute zu den stärksten Lokomotiven in der Schweiz. Das
Äußere der Re 6 6 wird – wie bei den Re 4 4II und Re 4 4III – von verchromten Loknummern und
Buchstaben der Eigentumsbezeichnung sowie dem Schweizer Wappen auf der Stirnfront geprägt. Alle
Re 6 6 wurden mit Namen und Wappen von Orten die mit der Eisenbahn verbunden sind geschmückt.
Schon bald hatten die Re 6 6 den Reise- und Güterverkehr am Gotthard übernommen. Ein weiteres
Einsatzgebiet war auf der Simplon Strecke zwischen Domodossola und Vallorbe und am Lötschberg.
Rasch waren die Re 6 6 überall anzutreffen sei es in Einzeltraktion in Vielfachsteuerung
unter sich und vor allem im Güterverkehr meistens als sogenannte Re 10 10 zusammen mit einer Re
4 4II oder Re 4 4III. Mit der Zeit haben die Re 6 6 einen roten Anstrich erhalten. Weitere
äußerlich erkennbare Änderungen betreffen das Anbringen der UIC-Steckdose der Haltegriffe und
der Rangiertritte. Im Weiteren wichen die zwei unteren runden Stirnlampen rechteckigen
Scheinwerfergehäusen. Ab 2005 wurden die meisten Lokomotiven mit einer Führerstands-Klimaanlage
ausgerüstet. Heute sind alle...