Der große Roman über die Macht des Begehrens Der neue wunderbar choreographierte und
vielschichtige Roman Uwe Timms erzählt mit hoher Intensität und zugleich fast meditativer Ruhe
präzise schön komisch und klug von der Macht des Begehrens von den geheimnisvollen
Spielregeln des Lebens und von der Kunst des Abschieds. Ein Mann hat alles verloren seine
Freundin seine Geliebte seinen Beruf seine Wohnung er hat einen Bankrott hinter sich und
ist hoch verschuldet. Nun lebt er für eine Weile ganz allein auf einer Insel in der Elbmündung
versieht den Dienst als Vogelwart. Ein geradezu eremitisches Dasein das durch einen Anruf
durcheinandergewirbelt wird. Anna kündigt ihren Besuch an - eben jene Anna die vor sechs
Jahren vor ihm nach New York geflohen ist und zuvor sein Leben komplett aus den Angeln gehoben
hat. Und während Eschenbach sich auf das Wiedersehen mit ihr vorbereitet seinen
Alltagsritualen folgt Vögel zählt und Strandgut sammelt besuchen ihn die Geister der
Vergangenheit und es entfaltet sich die Geschichte von Eschenbach Selma Anna und Ewald. Es
ist die Geschichte von zwei Paaren die glücklich miteinander waren und es nicht bleiben
konnten als Eschenbachs große verbotene richtige und falsche Leidenschaft für Anna
entbrannte. Uwe Timm lässt ein konturscharfes Bild unserer Gegenwart entstehen in der die
Partnerwahl einerseits von Optimierungsstrategien andererseits von entfesselter Irrationalität
geleitet wird - und immer auf dem Prüfstand steht. Ein Roman der den Leser packt und wieder
loslässt auf dass er seinen eigenen Gefühlen und Wertvorstellungen nachspüren kann.