Honoré de Balzac war ohne Frage einer der produktivsten und interessantesten Autoren im
Frankreich des 19. Jahrhundert. Seine Besessenheit als Schriftsteller der ungezügelte
Kaffeekonsum mit bis zu 50 Tassen pro Tag ein luxuriöses Leben trotz Schulden sowie zahlreiche
Affären und Liebschaften mit den besseren Damen der feinen Gesellschaft sind legendär. Eine
Biographie wie gemacht für ausdrucksstarke Unterhaltung. Die europäische Koproduktion aus
Frankreich Italien und Deutschland von Regisseurin Josée Dayan erinnert in ihrer Ton- und
Machart an die gute alte Kinozeit. Nicht die Effekte stehen im Vordergrund sondern gut
erzähltes und gemachtes Fernsehen. Nach dem Tod seines Freundes und Mitstreiters wirft Victor
Hugo (Gert Voss) selbst renommierter Romancier einen Blick auf das ereignisreiche Leben von
Honoré de Balzac (Gérard Depardieu) den die frühe Zurückweisung seiner Mutter (Jeanne Moreau)
bedrückt und anspornt. In der deutlich älteren Madame de Berny (Virna Lisi) findet er eine
Förderin und Geliebte zugleich. Zuneigung empfindet er eine gewisse Zeit auch für die Herzogin
Laure d'Abrantès (Katja Riemann) bevor er sich unsterblich in die polnische Adelige Ève Hanska
(Fanny Ardant) verliebt die aber mit dem Grafen Hanski (Gottfried John) verheiratet ist.