Keine Preisabsprachen! Kein Billigstrom! Keine Energiekrise! Stefan Stoppok liefert
Sensationsstrom. Der fließt grün und groovig aus dem Hirn ins Herz und wieder zurück. Weniger
reißend als hinreißend also mit allen Anzeichen von Leidenschaft. Reichlich und rockig als
perfekter Kreislauf eines Rockpoeten aus dem verschütteten Land der Querdenker und
Direktdichter der auf der Bühne gereift ist und mit diesem Album erneut seine
Unverwechselbarkeit und Unabhängigkeit triumphieren lässt. Seinen mit Ironie gefütterten
Überlebenswitz sowieso. Wann hörte sich der Ruhrpott schon mal an als sei er - musikalisch
gesehen - der 51. US-Bundesstaat als stammten die umgefärbten Blutsbrüder des Blues und Rock
aus einem deutschen Vorort? Eben! Manche gehen ins Kloster um zum Persönlichkeitskern
vorzustoßen. Bei Stefan Stoppok dem fingerflinken Gitarristen mit der frechen Lippe waren es
wohl vor einigen Jahren endgültig die Erfahrungen seiner Solo-Ausflüge die bei ihm den
Erkenntnisschalter umlegten und ihn Stück für Stück näher an künstlerische Freiheiten ohne Netz
und doppelten Boden brachte. Und ihn gleichzeitig entfernte von den Korsettstangen einer
normalen Rock-Band die nicht wirklich reagieren konnte auf spontane Launen auf der Bühne.
Heute schätzt er Energie die sich laut aber auch leise vermittelt parteilos und unabhängig.
Eine Erkenntnis die er in famosen Duo-Konzerten mit Langzeit-Partner und Groß-Bassist Reggie
Worthy ebenso ausloten konnte wie in den herrlichen Artgenossen-Abenteuern wo sich Speed-Folk
Post-Polka und Kammer-Rock als reizende Großfamilie umarmten. Sensationsstrom ist das Trafowerk
dieser Erfahrungen. Pendelt vom Folk-gestützten Solo-Album eines sattelfesten Gitarristen und
den zuletzt veröffentlichten Hits als Ruhrpott-Rückschau nun wieder hinein in die Urzelle des
Rock'n'Roll in minimaler Besetzung als Ausgangsbasis mit allen Freiräumen.