Mario Schneider portraitiert in »Akt« vier sehr unterschiedliche Personen die zumindest eines
verbindet: Sie sind Aktmodelle und stellen ihre Körper in den Dienst der Kunst. Sie tauchen aus
der Schnelllebigkeit unserer Welt ab und nackt in der Mitte eines stillen Raumes wieder auf in
einer Pose verharrend für Minuten und Stunden und so wird jeder Protagonist selbst zu einer
lebenden Skulptur. Hier beginnt eine Beziehung die schon viele Male der Stoff für
Filmgeschichten gewesen ist: das Aktmodell und sein Betrachter der in diesem Falle sowohl der
Maler als auch der Kinozuschauer ist. Ein uns unbekannter Mensch wird zur Projektionsfläche und
wir fragen uns: Wer ist dieser Mensch? Wie ist er? Was für ein Leben führt er? Noch bleibt das
Modell ein unergründliches Rätsel. Es zieht uns hinein in die Haltung eines Körpers in die
Züge eines Gesichtes und hinein in die Geschichte eines Menschen und hinter dem Schein öffnet
sich das Sein.