Über eine Dekade lang erarbeitete er sich als Kopf und Songschreiber der HC- Punk-Legende
Smoke Blow nachhaltige Anerkennung die u.a. in mehreren Titelgeschichten bundesdeutscher
Fachorgane und zahlreichen Gütesiegeln der Kategorie Platte des Monats gipfelte. Im Herbst 2011
kündigte die Band jedoch an keine weiteren Platten mehr aufnehmen zu wollen. Man vertrat die
Auffassung im Rahmen der selbst gezogenen Genregrenzen alles musikalisch Spannende gesagt zu
haben. Hintergründig arbeitete SB-Frontmann Jack Letten allerdings schon länger akribisch und
ausdauernd an einem künstlerischen Entwurf der ihm neue musikalische Möglichkeiten eröffnen
und zudem für echte Herausforderungen im Songwriting stehen soll: Erik Cohen - geschmackvoll
und schnörkellos formt er unterschiedlichste Einflüsse zu einem zeitlosen - und in dieser Form
sicherlich noch nicht oft gehörten - Ganzen und macht deutschsprachige Rockmusik um eine in
hohem Maße eigenständige Soundmelange reicher ohne krampfhaft irgendetwas neu zu erfinden
geschweige denn es zu wollen. Er schlägt vollkommen unaufgeregt Brücken zwischen der
eingängigen Riffgewalt von Black Sabbath dem bluesig-dunklen Rock von Danzig und der
Schnodderigkeit vom jungen Udo Lindenberg. Erik Cohen schreitet wie selbstverständlich durch
die staubigen Soundgewölbe von The Cult oder Type O Negative spielt mit dem rauen Tonschliff
von Motörhead und der erdigen Tiefe der Stone Temple Pilots. Er repräsentiert klassische
Songstrukturen in Rock ohne sich dabei im Gestern zu verlieren. Erik Cohen kommt schnell und
schwer missverständlich auf den Punkt und umschifft dabei locker lyrische Peinlichkeiten. Er
lässt epische Kurzgeschichten grobkörnig über instrumentale Rock-Leinwände flimmern die von
einer analogen Wärme geprägt sind. Zusammenfassend lehnt man sich sicherlich nicht zu weit aus
dem Fenster wenn man den Mann als eigenwilligen Gegenentwurf zum aktuellen deutschsprachigen
Rockgeschehen bezeichnet und im selben Atemzug festhält: Erik Cohen hat sich in vielerlei
Hinsicht (s)einen Platz auf der hiesigen Klanglandkarte verdient.