Die Wochensprüche des Seelenkalenders stellen einen besonderen Schatz im überreichen Werk
Rudolf Steiners dar. Für das intellektuelle Verstehen bleiben sie jedoch lange Zeit
verschlossen. Erst das fühlende Verstehen öffnet die Seele für das Miterleben im Jahreslauf.
Die Vorgänge in der Natur und ihre Entsprechung in den Vorgängen der menschlichen Seele sind
für viele eine stützende Begleitung durch das Jahr. Durch die Vertonung als Liederzyklus von
Raphael Simcic für Klavier und Gesang entfalten die Sprüche neue Dimensionen im Verstehen und
Erleben. Raphael Simcic folgt dabei den Anregungen der anthroposophischen Forscher Hermann
Beckh und Friedrich Oberkogler bezüglich des Zusammenhangs der Tonarten mit dem Tierkreis. Er
hat die Sprüche in den Tonarten der jeweiligen Tierkreiszeichen vertont. Dabei beginnt er beim
Osterspruch mit dem C-Dur des Widders und folgt dann mit dem aufsteigenden Jahr den
Dur-Tonarten in der Reihenfolge des Quintenzirkels um dann ab dem Hochsommer mit der
absteigenden Sonne die entsprechenden Molltonarten zu wählen. An Weihnachten dreht es sich
wieder um von Moll nach Dur um dann bis Ostern in Dur durch immer heller werdende Tonarten zu
steigen. Den Anregungen Rudolf Steiners gemäß sind immer drei Sprüche in einer ähnlichen
Stimmung gehalten. Die 52 Lieder erschienen bereits 2013 in Form eines Notenheftes. Die
langjährige Zusammenarbeit zwischen Frolieb Tomsits-Stollwerck Martin Pillwein und Raphael
Simcic die bereits zahlreiche Konzerte in mehreren europäischen Ländern mit dem Seelenkalender
gespielt haben führte im August 2020 zu einer Aufnahme des Zyklus. Raphael Simcics Anliegen
war von Anfang an dass die Musik möglichst vielen Menschen zugänglich gemacht und nicht nur
als konzertantes Material verwendet wird. Ein «unelitärer» Stil der nicht nur Profimusikern
zugänglich ist war das Ziel. Mit dieser Aufnahme aller 52 Lieder ist es gelungen dieser Idee
einen Schritt näher zu kommen.