Ohne vermessen klingen zu wollen El Dorado könnte für unsere Zeit das werden was Clandestino
von Manu Chao vor knapp zwanzig Jahren war - ein Meilenstein der guten Laune und der
wohltemperierten Gesinnung.Innerhalb eines Jahres hat sich der junge Spanier in seiner
englischen Wahlheimat zu einem Kritikerliebling entwickelt seine Songs stehen auf der Playlist
etlicher angesagter Radio-DJs und scharren bereits vermehrt an diversen Charts. Sein nun in
farbenfrohem Maya-meets-Pop-Art gehülltes Debütalbum El Dorado geizt nicht mit kleinen
Songjuwelen. Schon der Opener das Instrumentalstück Paraiso offenbart den musikalischen
Genius von Gizmo: Schicht um Schicht - wie ein Tigerauge - baut er das Stück auf schlicht
schön und überzeugend. Der Tropical-Groove ist hier wie auch bei dem folgenden Freedom For A
Change ein treibender Motor im Beat- Panoptikum dieses stilistisch kaum zu greifenden
Troubadours - a trigger for a good mood. Auch das Heiter- Melancholische ist sein Ding. Nehmen
wir das rubinrot-traurig-temperamentvolle On The Run bei dem zu leichten Flamenco-Rhythmen die
Lakonie eines Leonard Cohen auf den Groove verloren geglaubter Pop-Nuggets trifft. Oder nehmen
wir den Onyx-schwarzen Glanz von No War agitativ korrekt und mit Originalzitat von John Lennon
ausgestattet entwickelt Gizmo mit Dire-Straits-Gitarre einen Groove wie weiland Sniff 'n' the
Tears mit Driver's Seat. Für die heiteren Momente im Leben ist die Single Give A Little Love
wie geschaffen - klingt wie das in Frankreich adaptierte Savoir-vivre. El Dorado hat alles was
einen Albumklassiker auszeichnet: gute prägnante Songs mit feinem Timing und noch besserem
Spirit. El Dorado ist ein realer Ort. Es ist die Erde auf der wir leben. Wir müssen nur die
Augen aufmachen und auf sie zugehen. El Dorado könnte für unsere Zeit das werden was
Clandestino von Manu Chao vor knapp zwanzig Jahren war - ein Meilenstein der guten Laune und
der wohltemperierten Gesinnung. Auf nach El Dorado. Wir sehen uns dort.