Es gibt nicht mehr viele Bands die sechs Alben veröffentlichen. Auch gibt es nicht viele Trios
die seit über zehn Jahren in unveränderter Besetzung einen Ruf als rigorose international
tourende und dabei exzellente Liveband verteidigen und darüber hinaus zu zwei Dritteln noch
Mitte zwanzig sind. Nein THE BREW aus der nordenglischen Hafenstadt Grimsby gibt es nur einmal
und sie melden sich mit Shake The Tree zurück aufs Parkett. Wie bereits beim Vorgänger Control
verließen sich Smith Smith & Barwick auf die Zusammenarbeit mit Toby Jepson (Dog Eat Dog Gun
Produzent von The Answer uvm) in den Vale Studios und haben ihren modernen psychedelisch
angehauchten Rock bei ihm in die besten Händen gelegt. In einem Monat entstanden zehn Songs
die nun das sechste Album der Band bilden. Allerspätestens jetzt ist die Band den ewigen
Vergleichen entwachsen auf die hier bewusst verzichtet werden kann. Man hört der Platte an
dass sie im Stehen eingespielt wurde. Allzu weit entfernen sich THE BREW im Studio nicht von
ihrer wahren Heimat der Bühne. Warum auch? Das Trio ist eine dermaßen tight zusammengewachsene
Einheit beeindruckender Instrumentalisten dass Tracking und Overdubs nur verwässern würden
was die drei Ausnahmemusiker auffahren. Bereits der Opener Johnny Moore zeigt die Marschroute
an: straight forward Rock 'n' Roll und ein Jason Barwick in Bestform! Und genau darum geht bei
diesem Album. Shake The Tree ist eine Einladung rauszugehen den Baum so lange zu schütteln bis
die Früchte herunterfallen es selbst in die Hand zu nehmen einfach so intensiv wie möglich zu
leben. Ohne eine Atempause zu gestatten überrennt einen der Midtempo-Stampfer Knife Edge der
Titeltrack Shake The Tree bündelt schließlich den Optimismus der dieses Album durchzieht: every
dog has ist day beziehungsweise kein noch so verschlafenes Nest sollte einem verbieten große
Träume zu haben. THE BREW zeigen da durchaus eine Beispielhaftigkeit Bassist Tim Smith räumt
Sasha Baron Cohens Darstellung seiner Heimatstadt Grimsby in der gleichnamigen Filmkomödie eine
gewisse Realitätsnähe ein. Small Town Faces illustriert pointiert diese Einsamkeit den Kopf
voller Ideen aber gefangen in einem Ort in dem alle lediglich zu vegetieren scheinen. War Musik
nicht schon immer der beste Ausweg aus solchen Miseren? THE BREW sind quasi der Ambassador der
Überbringer der Botschaft: ihr seid nicht alleine da draußen wartet eine ganze Welt an
Gleichgesinnten. Und wer sollte das besser wissen als THE BREW? Eben.