Das Besondere an diesem Wein Die Eckdaten zu dieser Riesling Auslese vom VDP-Weingut Dönnhoff
sind bereits beeindruckend: Per Hand streng selektionierte Trauben von bis zu 70 Jahre alten
Reben die auf der nach Süden ausgerichteten Lage Hermannshöhle direkt über der Nahe thronen
bilden die Grundlage für den Wein. Wenn man zusätzlich weiß dass der Ertrag bei
homöopathischen 10 Hektoliter pro Hektar liegt wird die Erwartung immer größer. Enttäuscht
wird diese freilich nicht so stammen aus der Niederhäuser Hermannshöhle seit Jahrzehnten Weine
auf Weltklasseniveau – zumindest dann wenn sie aus den Händen von Helmut Dönnhoff und seinem
Sohn Cornelius kommen. Dabei ist es fast nebensächlich ob man über ein trockenes Großes
Gewächs spricht oder über eine restsüße Auslese. Rund 90 Gramm Restzucker pro Liter sind eine
klare Ansage doch darf man sich nicht vertun: Dieser Wein wirkt am Gaumen keinesfalls zu süß
oder gar klebrig. Dafür sorgt die stramme Säure die nicht selten über 8 Gramm pro Liter liegt.
Die Balance zwischen dieser Frische und der Fruchtsüße entscheidet letztlich über die Güte
einer Auslese. Und hier ist man bei Dönnhoff hervorragend aufgehoben besser macht das kein
Weingut an der Nahe und auch bundesweit sind die Winzer auf diesem Niveau spärlich gesät. Der
Boden in der Niederhäuser Hermannshöhle besteht aus schwarzgrauem Schieferverwitterungsboden
der ein optimaler Wärmespeicher für die Nachtstunden ist. Vulkanisches Gestein Kalk und
Porphyr sorgen zusätzlich für einen äußerst steinreichen Boden. Diese Mineralik zeigt sich auch
in dem Riesling aus dieser Lage – ein andere Rebsorte ist hier im Übrigen nicht zugelassen. Gut
so denn Riesling ist wie gemacht für die Hermannshöhle deren Name auf einen Bergwerksstollen
(Höhle) und den römischen Schutzgott der Boten Hermes zurückgeht. Die Hermannshöhle in
Niederhausen ist seit über 100 Jahren die am höchsten bewertete Lage an der Nahe. Trifft diese
Tatsache auf das Ausnahmetalent Dönnhoff können eigentlich nur grandiose Weine entstehen.
Diese Auslese ist auf jeden Fall bester Beleg dafür. Sie wird ausschließlich im Edelstahltank
vinifiziert um möglichst wenig daran zu beeinflussen was einem das kostbare Lesegut
offenbart. Jetzt bereits ein sehr vielschichtiger reichhaltiger Wein der jedoch in 30 bis 40
Jahren noch besser sein wird. Um die Wartezeit zu überbrücken sollten Weinfreunde am besten
mehrere Flaschen dieses Elixiers einlagern. Wie der Wein schmeckt: fruchtig & frisch
Strahlendes Gelbgold im Glas. Der Duft des Weines verrät bereits seine mineralische Prägung.
Muschelschale und Schieferwürze. Doch die Aromatik ist deutlich vielschichtiger: reifes gelbes
Steinobst Nugat und geröstete Haselnüsse. Im Mund dann cremig ölig Umami. Jedoch
durchdrungen von einer aufrüttelnden Säure im langen mineralischen Abgang.