Das fulminante Debüt-Album der Pianistin Kasia Pietrzko beim Label Polskie Nagrania: Vom ersten
Ton an spürt man Pietrzkos unbändigen Mitteilungsdrang. Sie braucht kein langes Intro um sich
vorzustellen oder ihre Aussagen anzubahnen sondern kommt sofort zur Sache. Spielerischer
Minimalismus ist nicht ihr Ding. Im Gegenteil sie legt sich voll in die Tasten und doch ist
kein einziger Ton den sie zu Gehör bringt verschenkt. Gemeinsam mit Bassist Andrzej Swies und
Drummer Piotr Budniak bewegt sie sich in einem ständigen Kreislauf von Kulminationen und
Entspannungen in dem die drei individuellen Stimmen sich mal zu einer Supernova vereinen um
sogleich im Universum der individuellen Möglichkeiten wieder getrennte Wege zu gehen.
Aggressivität und Zärtlichkeit suchen nicht nach dem berühmten Ausgleich sondern eher nach
einer ständigen Konfrontation zwischen maskulinen und femininen werten. Zerbrechlichkeit und
Stärke gehören in ihrem Spiel ebenso zusammen wie spontaner Gestaltungswille und lang
angelegtes Kalkül in Komposition und Klang. Ihr Spiel wie auch das ihrer Kompagnons zeigt in
jedem Stück neue Facetten und Nuancen. Und ganz nebenbei überrascht Kasia Pietrzko nicht nur
als Pianistin sondern auch als Sängerin die ihre Stimme subtil als nonverbale Klangfarbe
einsetzt.