Im Jahre 1960 erwarb der FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund der DDR) das schwedische
Schiff "Stockholm" und nannte es "MS Völkerfreundschaft". Bis 1985 fuhr das Schiff in dessen
Auftrag zur See. Vor allem verdienstvolle Arbeiter erhielten diese Reisemöglichkeit als eine
Art Auszeichnung ihrer Leistungen. Die "MS Völkerfreundschaft" versinnbildlicht eine Art
"Nachbildung vom Traum der DDR im Kleinen". Sie war eine Insel von der nicht wirklich zu
entkommen war und zugleich eine Welt des Luxus auf fremden Weltmeeren weit ab vom Alltag in
der DDR. Sie steht für Freizeit und Vergnügen für beneidete und glückliche Kreuzfahrer für
endlose Horizonte und die Lichtstimmungen der Ostsee mit all den Sehnsüchten. Das vom
Kulturoffizier erstellte Rahmenprogramm mit kulturellen Veranstaltungen und Landgängen diente
natürlich auch der politischen Bildung im Sinne des Wertesystems. Den Sozialismus der
Völkerfreundschaft wollte jeder haben. Anhand von Interviews ehemaliger Besatzungsmitglieder
und Passagiere mit historischem Archivmaterial und heutigen Aufnahmen entlang der alten
Reiseroute in Richtung Leningrad erinnert der Film an das große Vorzeigeobjekt der DDR das
auch ausländische Reiseunternehmen charterten.