Dem arglosen jungen Candide erscheint das westfälische Schlösschen auf dem er seine Kindheit
verlebt hat als paradiesisch-vollkommen als bester aller möglichen Wohnorte. Leider begeht er
- in aller Unschuld - das Verbrechen Kunigunde die appetitliche Tochter des Hauses zu küssen
und wird mit Tritten in den Hintern aus seinem Kindheitsparadies davongejagt. Nun tritt er eine
Reise an die ihn kreuz und quer durch ganz Europa Südamerika bis in das utopische Eldorado
führt. Eine Kette von abenteuerlichen Erlebnissen Krieg und die Verfolgungen der spanischen
Inquisition Schiffbruch und Erdbeben plötzlicher Reichtum und ebenso plötzlicher Verlust
muss der Held durchstehen bis er in Konstantinopel auf überraschende Weise Kunigunde und seine
Freunde wiedertrifft. Im Kostüm amüsantester Unterhaltung versteckt sich eine der
scharfsinnigsten philosophischen Satiren die jemals gegen den Optimismus der Aufklärung
geschrieben wurden. Mit Ironie und sarkastischem Wortwitz führt Voltaire (1694-1778) die
Leibnizsche Doktrin des Alles ist gut ad absurdum bedarf es doch einer Reihe fast tödlich
endender Abenteuer bis der gutgläubige von seinem Lehrer Pangloß zu stetem Optimismus
angehaltene Candide erkennt wieviel in dieser Welt im Argen liegt.