November 1913. Papenburg. In der MEYER WERFT ruft eine Fabriksirene zur Taufe doch kein Schiff
wird zu Wasser gelassen. Drei Werftarbeiter haben die Aufgabe das wieder in Einzelteile
zerlegte und in 5.000 Holzkisten verpackte Schiff auf seinem Weg nach Kigoma am Tanganjikasee
im damaligen Deutsch-Ostafrika zu begleiten und dort erneut zusammenzubauen. Die Goetzen soll
als Transport- und Frachtschiff dienen und der Kolonie Ansehen und Stärke verleihen. Im Juni
1915 tritt sie ihre Jungfernfahrt an. Bereits ein Jahr später sind die deutschen Stellungen in
Kigoma nicht mehr zu halten und das Schiff wird versenkt. Erst Spezialisten der Royal Navy
gelingt die Hebung der Goetzen. 1924 erhebt sie sich aus den Fluten des Tanganjikasees. Nach
zwei Jahren Bergungsarbeiten und acht Jahren unter Wasser in erstaunlich gutem Zustand. Bis
heute pendelt die 1927 umbenannte Liemba als einziges reguläres Passagier- und Frachtschiff
über den Tanganjikasee. Anlässlich des bevorstehenden 100jährigen Jubiläums der Liemba werden
Geschichte und Gegenwart des Schiffes dokumentiert.