Griechenland besitzt über 100 bewohnte Inseln. Eine davon - mit Sicht auf die anatolische Küste
- ist etwas ganz Besonderes. Sie umfasst nur 64 km² Oberfläche und hat ca. 500 Einwohner. Aber
was ist das Besondere? Auf Tilos wird seit dem Jahre 1993 nicht mehr gejagt und dies mit dem
ausdrücklichen Willen der örtlichen Bevölkerung. Griechenlandkenner wissen vom generellen
mediterranen Jagddruck: es wird buchstäblich auf alles geschossen was sich bewegt. Aber auf
Tilos laufen die Uhren nun anders. Der damalige Bürgermeister verstand es mit Hilfe seiner
Important Bird Area durch Integration in ein NATURA-2000-Gebiet und mittels eines
LIFE-Projektes der Europäischen Union Unterstützung von internationaler Warte zu holen. Zudem
spricht man seit einigen Jahren von einem Tilos Nature Park. Er wurde zwar wegen bürokratischen
Hindernissen nie rechtlich verankert lebt aber in den Köpfen der Bevölkerung. Und Tilos kennt
wenig größere Bausünden. Man spürt den Gestaltungswillen der Inselverwaltung schon an der
Hafeneinfahrt in Livadia wo man bereits Informationen über die herrschenden Natur- und
Kulturwerte erhält. Eine Tilos Park Association nimmt sich als NGO dieser wichtigen Aufgabe mit
einem Informationszentrum an und in den Hotels gibt es entsprechendes
Informationsmaterial.Tilos hat das gewisse Etwas. Man spürt eine Art Kreativität der
Langsamkeit die losgelöst von der Hektik des Alltags erscheint. Und das alles muss man sich
als Besucher mit einer längeren Anreise verdienen - und das ist gut so. Dafür erlebt man dann
eine gewisse Glaubwürdigkeit im täglichen Handeln spürt die Bewahrung einer eigenen Identität
was Tilos von vielen anderen Mittelmeerinseln unterscheidet.Für mich gipfelte diese Erkenntnis
im Ausspruch eines Inselbewohners:I like this life I come from the island.