Der 1953 in Göttingen gegründete Verleih Neue Filmkunst Walter Kirchner war für das
bundesdeutsche Kino in der Nachkriegszeit was Rowohlts Rotations-Romane für das literarische
Leben nach dem Zweiten Weltkrieg waren. So wie rororo die Weltliteratur nach Deutschland
zurückbrachte machte die Neue Filmkunst die Westdeutschen mit dem Weltkino bekannt.Die
filmkünstlerische Programmatik von Walter Kirchner (1923-2009) kam in einem Verleihangebot zum
Ausdruck das durch seine inhaltliche und ästhetische Konsequenz besticht. Hier erschienen die
frühen Filme von Bergman und Buñuel Werke des französischen Kinos der 1940er und 1950er Jahre
Filme von Fellini und Antonioni Arbeiten der Nouvelle Vague von Truffaut Godard und Resnais
aber auch von Autoren der Dritten Welt.Der Katalog dokumentiert in zeitgenössischen Texten das
historische Umfeld und engagierte Selbstverständnis des Verleihs. Dessen vielgerühmte
Filmplakate erläutert der Grafiker Hans Hillmann im Gespräch mit Christoph Hochhäusler. 40
repräsentative Filme werden mit Kritiken Analysen und vielen Abbildungen ausführlich
vorgestellt.