Dieses Buch gibt einen Überblick über die institutionelle und intellektuelle Entwicklung der
Soziologie in Brasilien von den frühen 1900er Jahren bis heute über Militärputsche Diktaturen
und Demokratien hinweg. Es zeichnet den tiefgreifenden Einfluss der Soziologie auf das
öffentliche Leben Brasiliens nach und zeigt wie sich die Umwälzungen in der Geschichte des
Landes und seiner Universitäten auf die wissenschaftliche Agenda ausgewirkt haben. Diese
fesselnde Darstellung verdeutlicht das Ausmaß des kolonialen Erbes der Disziplin ihre frühe
Institutionalisierung in São Paulo und ihren kongruenten Aufstieg und Fall während wiederholter
Regimewechsel. Die Analyse der Autoren stützt sich auf Originaluntersuchungen die die
Konzentration von Forschungsinteressen neuen Entwicklungen Publikationen und
Produktionszentren in der brasilianischen Soziologie anhand qualitativer und quantitativer
Daten kartieren. Das Buch schließt mit einer Reflexion über die möglichen Auswirkungen der
jüngsten rechtsextremen Wende in der brasilianischen Politik auf die Zukunft der Disziplin. Es
leistet einen wertvollen Beitrag zur Geschichte der Soziologie und richtet sich an
Sozialwissenschaftler sowie an Wissenschaftler die sich mit disziplinärer Geschichtsschreibung
Geistesgeschichte und brasilianischer Geschichte befassen.